Nach Erfolg der AfD: Seehofer ermahnt eigene Partei
Angesichts der Wahlerfolge der AfD spricht CSU-Ministerpräsident ermahnende Worte an die Unionsparteien.
CSU-Chef Horst Seehofer hat angesichts der Wahlerfolge der Alternative für Deutschland (AfD) die Unionsparteien ermahnt, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. Seehofer sagte am Montag vor einer CSU-Vorstandssitzung in München: "Der beste Schutz gegen die AfD ist eine gute eigene Politik." Es gebe keine Veranlassung, sich von der AfD treiben zu lassen.
Er betonte aber: "Das wird mit der AfD schon eine längerfristige Auseinandersetzung." Die SPD warnte Seehofer indirekt vor einer Koalition mit der Linkspartei in Thüringen. Er verwies auf eine Verantwortung der Bundes-SPD, "dass wir stabile Verhältnisse im Bundesrat brauchen". Gegenüber dem Focus sagt Seehofer, dass er längerfristig mit der AfD rechne. Er glaubt, dass sich die eurokritische Partei vorerst in der deutschen Parteienlandschaft etablieren wird.
Seehofer nimmt die AfD ernst
Seehofer sagte, die Partei bestehe "in der Mehrzahl nicht aus braunen Dumpfbacken, sondern durchaus auch aus intelligenten Menschen". "Wir müssen uns mit dieser Partei und ihren Inhalten auseinandersetzen, denn ich glaube nicht, dass die AfD so schnell verschwinden wird wie die Piraten."
Die AfD ist für Bayerns Ministerpräsidenten "Realität"
Wenn die AfD-Parteiführung die Kraft habe, "die Radikalen auszusortieren", dann werde sich die AfD bis zur Bundestagswahl 2017 nicht von selbst erledigen, so Seehofer. Nach bisherigen Analysen kämen die AfD-Stimmen zwar aus allen Lagern, aber eben auch aus den bürgerlichen. "Die AfD ist Realität, und es hilft keinem, wenn wir patzig reagieren oder die Wähler beschimpfen. Wir müssen uns mit dieser Partei und ihren Inhalten auseinandersetzen."
Die AfD war Ende August in den sächsischen Landtag eingezogen. Dies wird ihr den Umfragen zufolge auch an diesem Sonntag bei den Wahlen in Thüringen und Brandenburg gelingen. dpa/AZ
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