"Brauchen sie nicht": Seehofer will doch keine Stromtrasse
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer will die große Stromtrasse, die in Meitingen im Kreis Augsburg enden sollte, nicht. Die Leitung gab es in Bayern heftige Proteste.
Vor dem Energiewende-Spitzentreffen der drei Parteichefs steuert der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer zielstrebig auf das Aus für eine geplante große Stromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Bayern zu. "Da sehe ich kaum noch Realisierungschancen, weil wir sie nicht brauchen", sagte Seehofer am Montag in München. Diese Erwartungshaltung werde er beim Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Sigmar Gabriel an diesem Dienstagabend in Berlin ausdrücken.
Stromtrasse sollte bis 2022 fertig sein
Zwischen Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) und Meitingen bei Augsburg (Bayern) soll bis 2022 eine mindestens 450 Kilometer lange Gleichstrom-Höchstspannungsleitung in Betrieb gehen. Über diese "Süd-Ost-Passage" soll Wind- und Braunkohlestrom nach Süden fließen, wo mehrere Atomkraftwerke vom Netz gehen.
Seehofer betonte, es gebe Stromleitungen mit einer Kapazität von 6000 Megawatt von und nach Bayern. Diese Leitungen würden für Atomstrom genutzt. Nach der Abschaltung der AKW stünden diese Netze zur Verfügung. Der Ministerpräsident forderte auch einen verbindlichen Zeitplan für den Bau konventioneller Gaskraftwerke in Bayern als Ersatz für Atommeiler. "Da lege ich Wert drauf, dass wir das beurkundet bekommen."
Gegen die geplanten Stromtrasse gab es in Bayern sehr heftige Proteste. dpa/lby/AZ
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