Markus Söder feiert einen Heimsieg bei der Jungen Union
Der bayerische Ministerpräsident wiederholt seine Absage an Schwarz-Grün in Bayern. Zum CSU-Nachwuchs hat Söder eine besonders innige Beziehung.
Wenn Ministerpräsident und Parteichef Markus Söder beim CSU-Nachwuchs, der Jungen Union (JU) auftritt, ist ihm die politische Unterstützung gewiss. Beim JU-Landesparteitag in Augsburg feierten 400 Delegierte den amtierenden Ministerpräsidenten, der sich im Herbst 2023 zur Wiederwahl stellt. Die Grünen sind Stand heute die größten Herausforderer der CSU. Ein angriffslustiger Markus Söder ging am Sonntag auf die Entscheidung der Grünen ein, die sich am Samstag bei ihrem Parteitag auf ein Spitzenduo verständigt hatten. „Gott bewahre uns vor grünen Ministerpräsidenten in Bayern“, sagte Söder unter dem Jubel des CSU-Nachwuchses.
Die Junge Union steht hinter dem Kurs von Markus Söder
Für Söder war der Auftritt beim Nachwuchs ein Heimspiel. Die JU steht hinter dem Kurs des Parteichefs. Söder rechnete mit der Bundesregierung ab. Deren Tätigkeit dokumentiere, wie schwach die Ampel agiere. SPD, Grüne und FDP zeigten, dass sie es nicht können. Söder schoss sich auf Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ein. Dieser Minister müsste ausgetauscht werden. Die Delegierten quittierten diese Forderung mit "Habeck raus"-Rufen. In der Frage einer gesicherten Energieversorgung gibt es für Söder gegenwärtig keine andere Entscheidung als die Laufzeit von Kernkraftwerken zu verlängern.
Die Ampel in Berlin sei geschwächt, so Söder. Wenn über ein solches Modell in Bayern spekuliert werde, dürfe es darauf nur eine Antwort geben: „Die Ampel wird in Bayern keine Chance bekommen.“ Die CSU gehe gestärkt in die Landtagswahl: „Wir sind wieder da und wir bleiben da.“ Zum möglichen Zusammenspiel mit den Grünen wiederholte der CSU-Parteichef einmal mehr: „Mit mir wird es kein Schwarz-Grün in Bayern geben.“ Die JU steht in diesem Punkt hinter Söder. 30 Sekunden dauerte der Applaus für die Absage an die Grünen. Wobei: Den jetzigen Koalitionspartner, die Freien Wähler, erwähnte Söder in seiner einstündigen Rede mit keinem Wort.
Die JU sieht Bayern in schwierigen Zeiten als starkes Bundesland. „Unser Land wird stark durch die Krise geführt“, sagte Landesvorsitzender Christian Doleschal. Beim Parteitag verabschiedete die JU einen Leitantrag. Dessen Botschaft ist es, dass die Menschen aus eigener Kraft ihr Leben gestalten sollten. Man benötige eine Generation, "die ihre eigene Zukunft selbst in die Hand nimmt".
Junge Union rebellierte im Jahr 2017 gegen Horst Seehofer
Das Zusammenspiel von Söder und der JU hat eine Vorgeschichte. Im November 2017 rebellierte der CSU-Nachwuchs. Er machte sich für den damaligen Finanzminister Söder stark, der bei der Wahl 2018 für das Amt des Ministerpräsidenten antreten sollte. Dies war zugleich der innerparteiliche Protest gegen den damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Söder trat an, er gewann. Im Herbst 2023 möchte er das Amt verteidigen.
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Home-Office-Siege sind gekaufte Erfolge, deshalb sind Fronteinsätze umso härter und die Zukunft ungewisser und dies zurecht.