Kein Verständnis für hohe Kreisumlage
Kissing In einen direkten Zusammenhang brachte Bürgermeister Manfred Wolf bei der jüngsten Sitzung des Kissinger Haupt- und Finanzausschusses den Fehlbetrag von über 6,2 Millionen Euro im Haushalt und Investitionsprogramm der Gemeinde und die Kreisumlage, die in diesem Jahr ein Rekordhoch von 4,3 Millionen Euro beträgt. Ein Jahr zuvor waren es noch 3,2 Millionen Euro. Den Fehlbetrag ausgleichen will die Gemeinde nun mit zwei Millionen Euro aus den Rücklagen und einer Neuaufnahme von Krediten in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro. Zudem haben die Ausschussmitglieder nun auch dort, wo es vertretbar war, kräftig den Rotstift angesetzt.
Gerd Bamberg
Zur Kreisumlage sagte Wolf: "Das ist ein extremes Problem für die Gemeinden Kissing, Friedberg, Aichach und Mering, die alleine 60 Prozent der gesamten Kreisumlage des Landkreises Aichach-Friedberg zu tragen haben." Der Landkreis erhalte 2009 mit rund 97 Millionen Euro satte 16 Millionen mehr als in 2008 und könne "weiter jede Menge bauen".
Einzelplan für Einzelplan legte anschließend der Kämmerer und Leiter der Finanzverwaltung Klaus Metzger dem Gremium zur Beratung vor. Über drei Stunden Zeit nahmen sich die Ausschussmitglieder, um über alle Pläne ausführlich zu beraten und darüber abzustimmen. Die ersten Einsparungen mit rund 30 000 Euro musste Rainer Such, zuständig für die Systembetreuung und EDV-Organisation der Gemeinde Kissing, erfahren.
Nicht alles in diesem Jahr
Diesen Betrag wollte der Ausschuss bei der medientechnischen Ausstattung der Paartalhalle in diesem Jahr eingespart und auf 2010 verschoben wissen. "Es muss nicht alles in diesem Jahr sein, was auf 2010 oder später verschoben werden kann", so Ausschussmitglied Hans Fink (CSU). Aufgeschoben wird auch die Ausgabe von 70 000 Euro für diverse Baumaßnahmen, wie zum Beispiel die Neugestaltung des Foyers mit Eingangsbereich sowie die Gestaltung der Dusch- und WC-Anlagen in der Paartalhalle. Allerdings wird die Terrasse der Halle noch heuer mit einem Pavillon und neuen Außenmöbeln ausgestattet werden. In den Pavillon, der in der warmen Jahreszeit zum Verkauf dienen soll, könnten in der Winterzeit die Terrassenmöbel eingelagert werden, meinte die 2. Bürgermeisterin Silvia Rinderhagen. Ganz massive Streichungen und Umbuchungen auf das kommende Jahr gab es auch im Bereich des Straßenbaus. Anstatt der im Ansatz enthaltenen 548 000 Euro sollen hier in 2008 lediglich 133 000 Euro "verbaut" und der Rest auf 2010 gebucht werden. Nicht sparen will man jedoch im Rahmen der Wasserversorgung unter anderem bei der Leitungssanierung in der Bahnhofstraße und auch in Alt-Kissing sowie beim Spülen des Rohrnetzes in der Gemeinde.
Viele voluminöse Beträge
Geradezu bescheiden nehmen sich bei all den voluminösen Beträgen im Haushalt 2009 die 4000 Euro für eine neue datentechnische Ausstattung des Bürgermeisterbüros aus, die der Ausschuss Manfred Wolf zubilligte. "Ein Dienstwagen wäre sicher erheblich teurer geworden", kommentierte Wolf augenzwinkernd.
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