Asylbewerber aus Landkreis Günzburg rastet immer wieder aus
Plus Ein 34-jähriger Mann aus Sierra Leone kommt immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Jetzt wurde er verurteilt - und bekommt noch eine Chance.
Strafprozesse während der Corona-Krise haben ihre besonderen Rahmenbedingungen. Weil eine große Anzahl von Zeugen zu enge Kontakte auf dem Flur des Memminger Amtsgerichts auslösen würde, hätte das Verfahren gegen einen 34-jährigen Asylbewerber mehrere Tage in Anspruch genommen, denn 36 Zeugen waren geladen. Denn der Mann trieb in mehreren Landkreisen sein Unwesen - er bedrohte unter anderem mehrere Menschen, biss einen Pfleger und randalierte in einer Asylunterkunft.
Das Urteil mit einer Bewährungsstrafe fiel dann doch schneller, weil der Angeklagte größtenteils geständig war. Der Mann aus Sierra Leone, seit 2014 in der Bundesrepublik, hatte sich eine ganze Latte von Delikten geleistet – verteilt in Asylbewerberheimen in Thannhausen und Senden (Landkreis Neu-Ulm), im Bezirkskrankenhaus Günzburg, im Landratsamt Unterallgäu (Mindelheim), im Jobcenter Neu-Ulm und gegenüber Polizisten. Dafür wollte ihn die Staatsanwaltschaft in der Verhandlung beim Memminger Amtsgericht ins Gefängnis schicken. Es blieb aber bei einer Bewährungsstrafe. Damit ist die Sache für den Afrikaner aber nicht gelaufen, denn er hat noch eine Ersatzfreiheitsstrafe wegen nicht bezahlter Geldstrafe abzusitzen und bleibt zunächst in Haft, aus der er zum Amtsgericht vorgeführt wurde.
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