Debakel für SPD
Die Bundestagswahl im Wahlkreis Neu-Ulm hat einen großen Gewinner und einen jämmerlichen Verlierer. Der Gewinner ist die FDP. Mehr als 16 Prozent der Wähler gaben ihre Zweitstimme den Liberalen - Kreuzchen gegen die Große Koalition und für eine schwarz-gelbe Bundesregierung. Von der hohen Zustimmung für die FDP konnte Neuling Frank Berger als Direktkandidat freilich nicht profitieren. Erwartungsgemäß verteidigte Georg Nüßlein aus Münsterhausen sein Direktmandat. Dabei büßte der CSU-Mann gegenüber 2005 rund sechs Prozent Zustimmung ein. In Berlin als wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion längst kein Hinterbänkler mehr, blieb er in der Heimat in den vergangenen Jahren eher blass. Immerhin übertrifft Nüßlein das schwache Zweitstimmen-Ergebnis der unter 50 Prozent gerutschten CSU. Sie muss fürchten, dass viele der wohl hauptsächlich zur FDP abgewanderten Wähler dauerhaft verloren sind.
Ekin Deligöz aus Senden zieht wieder über die Liste für die Grünen in den Bundestag ein - zum vierten Mal. In kinder- und familienpolitischen Fragen hat sie sich in der Hauptstadt einen Namen gemacht - im Wahlkreis würden sie manche gern öfter sehen.
Und nun zum großen Verlierer: Bei der SPD, die in der Region noch deutlicher abgerutscht ist als bundesweit, herrscht Katerstimmung. Das Ergebnis für Karl-Heinz Brunner ist geradezu desaströs. Von dem Achtungserfolg für Antje Esser vor vier Jahren ist Brunner weit entfernt, bei den Zweitstimmen ist die SPD sogar deutlich hinter die FDP zurückgefallen. Nicht allein mit dem Erfolg der Linken, die über sechs Prozent geholt haben, lässt sich die bittere Schlappe der Sozialdemokraten erklären. Die Genossen in der Region werden die kommenden Jahre nutzen müssen, um sich inhaltlich wie personell neu aufzustellen.
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