Wertholzsubmission: So schön wie ein Gemälde

VonMaximilian Czysz

Der teuerste Stamm kommt aus einem Wald bei Deisenhausen. Mehr Käufer als 2011

Krumbach/Leipheim Ein Holzstamm wie ein ungeschliffener Rohdiamant: Die Förster hatten bei der Submission zunächst nicht erkannt, welche Schönheit sich unter den über 1000 Stämmen auf dem Lagerplatz nahe Leipheim befand. Anfangs war der geriegelte Bergahorn mit 1000 Euro taxiert. Erst das Gebot von Hans Hahn vom gleichnamigen Furnierwerk in Bochum verdeutlichte den wahren Wert: 17000 Euro investierte er für den astlosen, geraden Stamm, der rund 150 Jahre alt ist – eine Sensation. Der Baum stammt aus dem Wald von Monika und Helmut Schwarz, der sich zwischen Deisenhausen und Breitenthal befindet.

Vor zehn Jahren hatten die Olchinger den Mischwald gekauft – ein „wunderschöner Fleck“, sagt Monika Schwarz. Doch der will gehegt und gepflegt werden. Jetzt zahlt sich die Investition aus. Der forstliche Berater der Forstbetriebsgemeinschaft Günzburg-Krumbach, Peter Schaffner, kommt bei dem 17000-Euro-Stamm regelrecht ins Schwärmen. „Der Baum hat eine ausgesprochen schöne Wellung.“ Die Riegelung des Bergahorns sei eine Laune der Natur. Zu sehen ist sie zum Beispiel oft bei Geigenbögen – einzigartige Farbspiele und filigrane Muster. Zu den Kunden von Hans Hahn gehören vor allem Flugzeug- und Bootsinnenausbauer, Möbelfabrikanten, Türenwerke oder Schreinerbetriebe – auch in Übersee. Eine Lärche, die Hahn für 7000 Euro ersteigerte, geht vermutlich in die USA. Sie ist für den Experten ein absoluter Höhepunkt wegen ihres nicht alltäglichen Jahresringaufbaus.

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