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Rocketeer Festival
04.05.2019

Die neuen Macher: Diese 25 Namen sollten Sie sich merken

Foto: Christian Imminger (Montage)

Es gibt sie nicht nur in Berlin, London, San Francisco: Menschen, die Ideen haben und etwas voranbringen, im Kleinen und im Großen, auf dem Land und in der Stadt.

Wenn es um diese „Digitalisierung“ geht, um Start-ups und mutige Gründer, dann sind wir Deutsche schon ziemlich komisch. Genauer gesagt: etwas stimmt nicht mit unserem Such-Algorithmus, wir haben eine System-Störung. Denn ganz selbstverständlich suchen wir, sobald wir nur davon hören, nach Begriffen wie „Silicon Valley“. Wir hören uns vielleicht auch noch sagen, dass Paris ja zu einer Start-up-Metropole geworden sei, und dann ist da natürlich noch Berlin, die Hauptstadt der Coolen und der Kapuzenträger. Aber wer googelt schon: „Mutige Macher in unserer Region“? Dass wir dies selten tun, ist nicht nur schade, es ist vor allem ziemlich dumm. Denn während in Berlin, Paris, London oder dem Silicon Valley vielleicht schon die ersten Tischtennisplatten abgebaut werden, weil die Geschäftsideen dann doch nicht so brillant waren, der x-te Lieferdienst nicht mehr gebraucht wurde und die Mieten immer noch schneller steigen, ist der Wandel bei uns in der Region vielleicht nicht ganz so glamourös, nicht ganz so laut und „in your face“ – aber er ist da, und er ist sehr stetig.

Denkt und sucht man mal etwas genauer, ist ja auch ganz klar, warum: Da sind die großen Unternehmen und die vielen innovativen Mittelständler in der Gegend, da sind Hochschulen, etablierte, aber auch schnell wachsende, wie etwa die Hochschulen in Augsburg und Kempten, die gezielt mit Firmen zusammenarbeiten, die genau dieses digitale Wissen brauchen und abschöpfen wollen. Da ist eine Staatsregierung, die allmählich begriffen hat, dass ein Slogan wie „Laptop und Lederhose“ heute nicht mehr reicht – und da sind vor allem viele zupackende Gründer, junge Männer und Frauen, die lieber einfach machen als nur zu reden.

Diese wollen wir Ihnen heute vorstellen in diesem Special Menschen, die Visionen haben und sie umsetzen – und die auch in Kauf nehmen, mit dem ein oder anderen Projekt einmal zu scheitern. Wir wollen Ihnen auch zeigen, dass Gründergeist und Macher-Mentalität viele Formen haben können: Da ist etwa Marcel Kraft, der seinen Fladen-Laden in Nördlingen zu einem kleinen Event-Imperium ausgebaut hat. Oder Andrea Pfundmeier, die mit 23 Jahren zur Gründerin wurde und ihre Verschlüsselungssoftware heute in alle Welt verkauft. Und schließlich Allan Mutagwaba, der einst aus Tansania nach Augsburg kam, heute selbst gerösteten Kaffee anbietet und so seine Heimat unterstützen will.

Gründergeist und Visionen wollen wir Ihnen auch live nahebringen, beim Rocketeer Festival, das unsere Zeitung und unser Verlag am 14. Mai im Augsburger Kongress am Park ausrichten werden. Auf dieser Konferenz für digitale Innovationen und Zukunftstrends wollen wir einen ganzen Tag lang richtungsweisende Ideen feiern und innovative Macher, Pioniere und Visionäre aus der Region und darüber hinaus vernetzen. Einige Gesichter, die Ihnen aus diesem Special entgegenlächeln, werden Sie dort live erleben, auf der Bühne, im Gespräch, vielleicht auf der „Idea Storm Stage“, in der „Career Lounge“ oder einfach auf der After-Show-Party. Sie können eine Runde im Virtual Reality-Flugsimulator von Baramundi drehen. Sie können erfahren, wieso LEW ein ganzes Technologiezentrum aufbaut und warum ein Logistikriese wie Andreas Schmid sich im digitalen Zeitalter ganz neu aufstellt. Sie können hören, wie Daniel und Denis Gibisch mit ihrem Unternehmen „Little Lunch“ mal eben die Mittagspause neu (er)dachten. Und Sie können lauschen, wenn digitale Vordenker wie Frank Thelen oder Jeremy Tai Abbett ihre Gedanken zum Wechselspiel von Kreativität und Innovation teilen.

Ich freue mich, wenn Sie sich durch die Gründer der Region scrollen – und wir würden uns sehr freuen, Sie beim Rocketeer Festival begrüßen zu können. Tickets gibt es im Netz. Und wer weiß: vielleicht funktioniert bald unser Such-Algorithmus in Sachen Start-ups und Gründergeist sehr viel besser. Gregor Peter Schmitz

Andrea Pfundmeier: Sicher ist sicher

Andrea Pfundmeier hat gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Robert Freudenreich das Start-up Secomba gegründet.
Foto: Ulrich Wagner

Immer wieder mal wird Andrea Pfundmeier gefragt, warum sie mit ihrem IT-Sicherheits-Unternehmen Secomba nicht umzieht: nach München, Berlin oder gleich ins Silicon Valley. Aber die 31-Jährige, die ursprünglich aus Bobingen stammt, fühlt sich in Augsburg wohl. Hier hat sie gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Robert Freudenreich das Start-up gegründet. Das Unternehmen verkauft die Software Boxcryptor, die Daten in der Cloud verschlüsselt. Pfundmeier war bei der Gründung 23 Jahre alt, die Wirtschaftsjuristin hatte gerade erst ihre Diplomarbeit abgegeben. Die Jungunternehmer mussten viel lernen: Geld einsammeln, Investoren finden, unbequeme Entscheidungen treffen. Heute beschäftigt die Firma rund 40 Mitarbeiter, die Kunden kommen aus aller Welt, das Unternehmen ist profitabel. Und Secomba hat sich mit Boxcryptor einen Namen in der Branche gemacht. Drei Jahre nach dem Start bekam die Firma den Deutschen Gründerpreis, 2017 landete Andrea Pfundmeier gar im renommierten Forbes-Magazin: in der Liste 30 aufstrebender Tech-Unternehmer unter 30. Sarah Schierack

Thomas Kaiser und Christian Wassermann: Feuer und Flamme

Thomas Kaiser und Christian Wassermann vom Start-up höfats (Kempten) haben über das Crowdfunding für ein Tischfeuer in kurzer Zeit 600.000 Euro eingenommen.  
Foto: Andy Mayr

Exakt 687.976 Euro Umsatz. Ohne dass das Produkt auf dem Markt ist: Dieses Kunststück gelang den beiden Chefs der Kemptener Design-Schmiede Höfats. Per Crowdfunding finanzierte das Start-up von Februar bis April sein Deko-Tischfeuer „Spin“ – ein 50 Zentimeter hoher Feuerwirbel im Glas für laue Abende im Freien – das bislang erfolgsreichste deutsche Kickstarter-Projekt 2019. Und das ist nur ein Kapitel der Erfolgsgeschichte: Thomas Kaiser, 32, und Christian Wassermann, 35, studierten beide Maschinenbau und Design. schon während ihrer Studienzeit entwarfen sie den Bergmönch. Ein von der Fachpresse gefeiertes Mountainbike im Rucksack-Format. Aber: „Am Ende gibst du dann dein Design ab – und das war’s“, sagt Kaiser. Die Kemptener wollten etwas Eigenes, gründeten 2015 ihr Start-up und benannten es nach ihrem Hausberg, die Höfats in den Allgäuer Alpen. Seitdem stauben sie zahlreiche Preise ab; zuletzt den Bayerischen Gründerpreis und den Red Dot Design Award. Genauso wie ihr Sortiment wächst auch ihr Bekanntheitsgrad. Wer im Internet nach Höfats sucht, landet zuerst beim Unternehmen – und erst danach beim Allgäuer Berg. Stephan Michalik

Raimund Seibold: Kurier mit Konzept

Raimund Seibold ist Mitbegründer der Firma Boxbote in Augsburg.
Foto: Bernd Hohlen

Irgendwann hatte Raimund Seibold keine Lust mehr auf Pizza und Pasta. Seine Vision: ein Lieferdienst, der den Kunden stattdessen Gerichte aus den beliebtesten Restaurants der Stadt nach Hause bringt – auf Fahrrädern, um die Umwelt zu schonen. Der 33-Jährige tat sich mit drei Geschäftspartnern zusammen, Ende 2015 ging die Augsburger Firma Boxbote an den Start. Anfangs hatten die Gründer noch Vollzeit-Jobs, heute konzentrieren sie sich komplett auf ihr Start-up. Gleichzeitig hat Seibold noch ein zweites Standbein aufgebaut: Er ist Mitgründer der Digitalagentur Innoit, kümmert sich für Unternehmen wie die Lechwerke um die Social-Media-Strategie. Und auch Boxbote hat sich weiterentwickelt: Die mittlerweile 30 Kuriere liefern heute nicht mehr nur Essen, sondern auch Blumen, Medikamente oder Drogerie-Artikel. Geht es nach Seibold und seinen Mitgründern, dann ist ihre Vision sogar noch ausbaufähig: Irgendwann wollen sie ein „Alles-Lieferant“ und damit auch eine Art Anti-Amazon sein, sagt er. Ein Schritt dafür ist schon gemacht. Ab Herbst startet in Augsburg das Projekt „Shop & Drop“: Wer einkauft, kann seine Produkte abgeben – und die Boxbote-Kuriere liefern sie später nach Hause. Sarah Schierack

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In unserem Podcast "Augsburg, meine Stadt" spricht Seibold über die holprigen Anfänge seines Startups, die Kässpätzle-Idee und das Problem mit Verpackungsmüll.

Christoph Wölfle und Thomas Deniffel: Scheitern und Schaffen 

Start-up Skytala: Christoph Wölfle (rechts) und sein Partner Thomas Deniffel.
Foto: Skytala

Geld in den Sand gesetzt haben die Gründer Christoph Wölfle, 28, und sein Partner Thomas Deniffel, 25, schon einige Male. Sie sind Geschäftsführer des IT-Start-ups Skytala in Haldenwang im Oberallgäu. „Man darf keine Angst vor dem Scheitern haben“, sagt Wölfle. Außerdem sei die Erfahrung, die er und sein Geschäftspartner durch die Fehlschläge gewonnen haben, unersetzlich. Und Erfahrung ist für die Jungunternehmer das Wichtigste. Die Programmierer haben sich während ihres Informatikstudiums in Kempten kennengelernt. Wölfle war da bereits seit fünf Jahren selbstständiger Software-Entwickler. 2015 arbeiteten sie an den ersten gemeinsamen Projekten und merkten, dass die Chemie stimmt. Nur ein Jahr später gründeten sie ihre jetzige Software-Firma Skytala. Zunächst programmierten sie die Wünsche ihrer Kunden, wie etwa Apps und Warenwirtschaftssysteme. Mittlerweile arbeiten sie gemeinsam mit der Kemptener Hochschule an der weltweit ersten, autonom fliegenden Drohne zur dreidimensionalen Vermessung von Innenräumen. Die Motivation der gebürtigen Allgäuer: Etwas Neues, eigenes schaffen und Wegbereiter für zukünftige Technologien sein. Christoph Kölle

Katharina Jung: Mit vielen Fragen um die Welt

Katharina Jung aus Gablingen bei Augsburg hat „GlobalMatch“ gegründet.
Foto: Jung

Vier Jahre ist es her, dass Katharina Jung aus Gablingen bei Augsburg „GlobalMatch“ gegründet hat, ein preisgekröntes Portal für internationale Projektpartner. Es vernetzt Personen aus dem nördlichen Teil der Erde mit Menschen aus dem Süden. In Online-Sitzungen arbeiten sie zusammen an Projekten, auf einer Ebene, das ist Jung wichtig. „Oft fallen weiße Menschen in eine Hilfshaltung à la „Ich will afrikanischen Kindern helfen“, während der Gegenpart in ein Abhängigkeitsverhältnis rutscht. Das verhindert eine Beziehung auf Augenhöhe“, betont die 25-Jährige, die aktuell noch an der Universität von Oxford studiert. Während die Projektpartner bislang vor allem Studenten waren, will GlobalMatch künftig auch Unternehmen erreichen. „Unsere Vision ist, etwas gegen globale Ungerechtigkeit zu tun. Unternehmen sind da ganz große Player“, sagt Jung. Wie genau das geht? Der Mitarbeiter eines Autoherstellers in Deutschland könnte mit einem Arbeiter aus der Produktion in Mexiko vernetzt werden. „So wollen wir eine tiefe, menschliche Verbindung herstellen, um wirklich einen Wandel in der Unternehmenswelt zu schaffen.“ Sandra Liermann

David Wojcik: Gar kein Problem

Die Firma Boxbote in Augsburg gegründet hat David Wojcik.

Video: rt1.tv

Einer, der die Dinge gern besser macht, ein Problemlöser, ist David Wojcik. Zum Studium verschlug es den Augsburger nach Schwäbisch Gmünd, an der renommierten Hochschule für Gestaltung studierte er Produktdesign. Dem 30-Jährigen, der Mitgründer der Augsburger Firmen Boxbote und Innoit ist, geht es jedoch nicht nur darum, dass seine Erfindungen gut aussehen. Für ihn ist es wichtig, dass sie einen Zweck erfüllen, eben: ein Problem lösen. So entwarf er gemeinsam mit Kommilitonen die preisgekrönte Hebehilfe Hebix, die mittlerweile in der Pflege zum Einsatz kommt. Die Konstruktion hilft Pflegern oder Angehörigen, einen gestürzten Patienten wieder aufzurichten. Mit seiner Bachelorarbeit hat Wojcik international für Aufsehen gesorgt: Das von ihm entwickelte Produkt Bloop kann Blut bei Operationen auffangen und reinigen – ein großer Fortschritt, vor allem in Entwicklungsländern, wo Blutkonserven knapp sind. Wojcik hat mit Bloop unter anderem den James Dyson Award gewonnen, der vom Gründer des gleichnamigen Staubsauger-Imperiums gestiftet wird. Der Prototyp des Produkts schaffte es sogar bis ins Museum: Die Erfindung war 2018 Teil einer Ausstellung im Science Museum in London. Sarah Schierack

Christoph Elwert: Schluss mit Stillstand

Christoph Elwert, Festivalleiter Modular.
Foto: Max Tank

Die Tage von Christoph Elwert sind gefüllt. In nicht einmal zwei Monaten steigt das Augsburger Jugendfestival Modular an einem neuen Standort, dem Oberhauser Gaswerksgelände. Die Bands sind schon lange gebucht, das Programmheft gedruckt – für den Festivalleiter geht es nun an die Feinabstimmungen. Täglich muss der 36-Jährige Entscheidungen fällen, abends ist damit nicht Schluss. Dann kümmert sich Elwert, der wegen des Studiums von der Schwäbischen Alb nach Augsburg zog, um andere Projekte: um die Spirituosenmanufaktur Gebrüder Elwert, die er mit Bruder Philipp betreibt, um das Augsburger Restaurant Färberei, wo er mit eingestiegen ist, um seine Marketing- und Event-Agentur Mategroup. Elwert sprüht vor Ideen, Stillstand kennt er nicht. „Ich bewege mich außerhalb der Komfortzone“, sagt er. Dabei komme es gar nicht so viel auf ihn selber an, ist er sich sicher. „Ich kann wenig. Dafür kenne ich viele Leute, die etwas können.“ Die bringe er für seine Projekte zusammen. „Ich bin der Klebstoff, der sich dazwischen befindet.“ Als Diplom-Kaufmann sorgt er für eine „gesunde Basis“ seiner Projekte. „Bei mir gibt es immer nur einen Plan A. Sonst müsste ich mir ja auch noch über Plan B Gedanken machen.“ Miriam Zissler

Christoph Steinle: Ein Mann mit Geschäfts-Gin

August-Gin-Geschäftsführer Christoph Steinle im Video.

Video: rt1.tv

Wer in Augsburg abends weggeht, hat bestimmt schon Kontakt mit Christoph Steinle gehabt – besser gesagt mit einem seiner Produkte. Denn der 37-Jährige ist der Mann hinter dem August Gin, der Augsburger Gin-Marke. Und er steckt – meist mit Partnern – hinter einigen Restaurants und Bars, die zuletzt in der Stadt aufgemacht haben: Vergangenes Jahr haben er und sein Team die Blaue Kappe eröffnet, auch an der Oh-Boi-Bar ist er beteiligt. Dass der Augsburger nun Gastronom und Spirituosenentwickler ist, kam für ihn selbst etwas überraschend. Eigentlich war er lange als IT-Berater tätig. Doch Gin interessierte Steinle schon immer. Also fing er vor dreieinhalb Jahren aus einer „Schnapsidee“ heraus, wie er sagt, an, seinen eigenen Gin herzustellen. Zuerst nur ein paar Flaschen, die er an Freunde und Bekannte verteilen wollte. Die Idee kam an. Die ersten Flaschen waren schnell vergriffen. Es wurde immer mehr und schon nach kurzer Zeit gab Steinle seinen Job als IT-Berater auf und arbeitete Vollzeit für die Marke August Gin. Seither sind ein paar weitere Getränkemarken und eine Catering-Firma hinzugekommen. Was ihn antreibt? Eine Liebe zu Genuss, zu gutem Essen und Trinken. Christina Heller

Husain Mahmoud: Voller Einsatz

Husain Mahmoud ist Vorsitzender des Augsburger Integrationsbeirats und Mitglied im Präsidium der Wirtschaftsjunioren Schwaben. Hauptberuflich leitet er die Geschäftsstelle einer Versicherung in Augsburg.
Foto: privat

Als er neun Jahre alt war, musste Husain Mahmoud mit seiner Familie aus Syrien fliehen. Von Aleppo verschlug es ihn nach Deutschland – wo er sich heute auf vielen verschiedenen Ebenen engagiert. Der 39-Jährige ist Vorsitzender des Augsburger Integrationsbeirats und Mitglied im Präsidium der Wirtschaftsjunioren Schwaben. Hauptberuflich leitet er die Geschäftsstelle einer Versicherung in Augsburg. Sein Weg zum Erfolg sei mühsam gewesen, erzählt er: „Wenn du nicht von hier kommst, musst du immer doppelt so viel leisten, um dieselben Resultate zu erreichen.“ Seine Inspiration: Dort ansetzen, wo andere scheitern – und wo er es selbst besser machen kann. Bis 2017 war die Integration Mahmouds Fachgebiet. Er baute ein Netzwerk für Asylsuchende auf, bat Bildungsträger um Unterstützung und konnte für etwa 470 Schüler Bildungsangebote organisieren. Seine Erfahrung, die eigene Zeit als Asylbewerber, half ihm dabei. 2018 war er Präsident der Wirtschaftsjunioren. „Ich verfolge keinen neoliberalen Ansatz“, sagt er. „Es geht mir darum: Wie kann die Wirtschaft der Gesellschaft dienen?“ Für die Zukunft plant er bereits ein neues Projekt – eine Einrichtung, die jüngere Menschen mit älteren zusammenbringt. Veronika Lintner

Bastian Georgi: Rastloser Rebell

In diesem Jahr wird Bastian Georgi zum dritten Mal das Street-Food-Festival und zum ersten Mal den „Sommer am Lech“ in Landsberg organisieren.
Foto: Silvio Wyszengrad

2003 packte Bastian Georgi beim Landsberger Jugendkulturfestival Isotope mit an. Für ihn war das ein wegweisendes Engagement. Veranstaltungen bestimmen seither sein Leben. Zwar absolvierte er eine Ausbildung zum Fachinformatiker und sattelte eine als Veranstaltungskaufmann drauf, doch seine Leidenschaft gehörte anderen Projekten: Dem Auflegen in der Augsburger Kantine etwa oder der Organisation des Open-Airs Almklang auf der Schatzbergalm in Dießen am Ammersee. Nach seinen Ausbildungen wählte Georgi die Selbstständigkeit, stieg 2008 im Landsberger Club Glücklich ein, prägte dort zehn Jahre lang die Landsberger Jugendlichen musikalisch mit. Sein Antrieb ist es, den Menschen etwas anderes als Mainstream zu bieten. Dafür sei er den Weg der „ganz, ganz kleinen Schritte“ gegangen. „Es gab auch viele Rückschläge“, sagt er, doch das habe den 35-Jährigen eher angetrieben als abgeschreckt. In diesem Jahr wird er zum dritten Mal das Street-Food-Festival und zum ersten Mal den „Sommer am Lech“ in Landsberg organisieren. Seine Eventagentur Rebelz Sound ist dort mit einer Zentrale vertreten. Georgi ist ein Netzwerker. „Bei meinen Projekten will ich immer viele Leute ins Boot holen.“ Miriam Zissler

Daniel und Denis Gibisch: Eins auf die Löffel

Denis (links) und Daniel Gibisch haben die Firma Little Lunch gegründet.
Foto: Ulrich Wagner

Vor vier Jahren war Little Lunch, die Firma der Brüder Daniel, 35, und Denis Gibisch, 37, kaum mehr als eine Vision: Die Jungunternehmer hatten zwei Schreibtische, 40.000 Euro Schulden und ein paar Paletten Bio-Suppen im Glas. Im selben Jahr nahmen sie an der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen teil“ – und wurden über Nacht bekannt. Von einem Tag auf den anderen steigerten sie ihren Umsatz um 3000 Prozent, acht Tage nach der Ausstrahlung stellten sie die ersten Mitarbeiter ein. Heute arbeiten 25 Menschen für die Brüder, das Unternehmen machte zuletzt zwölf Millionen Euro Umsatz. Noch immer ist es das erfolgreichste Start-up, das je an der „Höhle der Löwen“ teilgenommen hat. Seitdem hat sich für Denis und Daniel Gibisch viel verändert: Die Unternehmer haben mit ihrer Firma ein Loft auf dem ehemaligen Schlachthof-Gelände in Augsburg bezogen. Neben den Suppen stellen sie nun auch Smoothies und Brühen her. Für das Privatleben bleibt nicht mehr viel Zeit. Die Gibisch-Brüder reisen durch Deutschland, treffen sich mit Vertretern von Handelsketten und anderen Unternehmern. Das Ziel? Daniel Gibisch hat es einmal so formuliert: „Noch viel größer zu werden.“ Sarah Schierack

Dominik Scherer: Der Rhythmus des Erfolgs

Dominik Scherer leitet gemeinsam mit seinem Bruder die von ihnen gegründete Musikschule Beathof im Augsburger Land.
Foto: Robert Hagstotz

Eigentlich war der Weg für Dominik Scherer schon seit Geburt vorgezeichnet, zumindest ein bisschen. Der 34-Jährige wurde in einer Musikerfamilie groß. Mit drei Jahren stand er das erste Mal auf der Bühne. Er lernte Schlagzeug und Trompete, mehrmals belegte er den ersten Platz bei „Jugend musiziert“. Mit 16 war ihm schließlich klar, dass die Musik zu seinem Beruf werden würde. Heute leitet der Augsburger gemeinsam mit seinem Bruder die von ihnen gegründete Musikschule Beathof im Augsburger Land, die inzwischen 220 Schüler zählt. Dazu tourt der preisgekrönte Musiker mit verschiedenen Bands durchs Land und produziert Songs für Künstler wie Konstantin Wecker. Seine Zeit teilt Scherer gleichmäßig auf die drei Bereiche auf. Das ist für ihn das Schönste an seinem Job: Dass jeder Tag anders ist. Sein Erfolgsgeheimnis: Bekomme man die Chance, sich auszuleben, solle man „zu 100 Prozent Gas geben“, findet er. Entscheidend für seinen Erfolg sei gewesen, dass er auch bei Rückschlägen immer weitergemacht habe. „Manchmal tun sich Optionen auf, die man nie für möglich gehalten hat, wenn man es durchzieht“, sagt er. Für seine Zukunft hat Scherer einen simplen Wunsch: Dass sein Leben so bleibt, wie es ist. Mareike König

Fabian Frei und Wolfgang Schimpfle: Immer fair bleiben

Fabian Frei und Wolfgang Schimpfle starten mit ihrem fairen Bio-Lable Degree durch.

Video: rt1.tv

Fünfeinhalb Jahre ist es her, da haben Fabian Frei , 30, und Wolfgang Schimpfle, 29, den Schritt in die Modewelt gewagt. Seither starten die beiden Augsburger mit ihrem fairen Bio-Lable Degree durch. Die Idee dazu hatte Frei, der wie Schimpfle Maschinenbau studiert hat, schon vor langer Zeit. Nach dem Abitur reiste er mit Freunden um die Welt, zum Surfen. „Da war uns schnell klar: Wir wollen auch eine Marke gründen. Aber eine, die für Naturschutz steht. Die das, mit dem sie wirbt, etwa das Meer, nicht zumüllt und kaputt macht.“ Die Marke Degree war geboren. Bis es sie wirklich auf dem Markt gab, dauerte es aber noch. Die ersten Designs waren nicht besonders toll, sagt Frei. Er und sein Geschäftspartner steckten viel Zeit in die Firma und den eigenen Laden in Augsburg. „Der Gedanke, dass wir ein nachhaltiges, gutes Produkt schaffen, hat uns angetrieben. Angespornt“, sagt Frei. Das sei immer noch so. „Wir wollen so viel Bio-Mode machen, dass die konventionellen Produkte keinen Platz mehr auf dem Markt haben. Das motiviert. Viel mehr als Macht oder Reichtum.“ Christina Heller

Simon Schnetzer: Am Ohr der Generationen

Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Thomas Herzhoff hat Simon Schnetzer die Gründervilla in Kempten eröffnet.
Foto: Pio Mars

Vor zehn Jahren war Simon Schnetzer zwei Monate lang in Deutschland unterwegs. 3000 Kilometer legte der 39-Jährige aus Kempten mit seinem Rad zurück. Er schlief auf Sofas und führte hunderte Interviews mit jungen Menschen. Schnetzer wollte wissen, was sie bewegt: Was sie sich wünschen, wie sie leben, wie sie arbeiten wollen. Seine Ergebnisse flossen in die Studie „Junge Deutsche“, die der Allgäuer seitdem noch drei weitere Male durchgeführt hat. Heute ist Schnetzer wieder im ganzen Land unterwegs, hält Vorträge über die Generationen Y und Z und schult Führungskräfte. Daneben engagiert er sich für die Allgäuer Gründerszene. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Thomas Herzhoff hat Schnetzer die Gründervilla in Kempten eröffnet. Firmen können dort Büros mieten, für Selbstständige gibt es einen Coworking-Bereich. Einmal im Monat laden die Gründer zum Kässpatzenessen ein und öffnen ihr Esszimmer für Start-up-Unternehmer und Selbstständige, die sich über Projekte und Ideen austauschen wollen. Vor drei Jahren gab es dafür einen Preis: Die Gründervilla gehört seitdem zu den ausgezeichneten Orten im „Land der Ideen“, einer Initiative von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft. Sarah Schierack

Julia Köberlein: Mehr Kontext, mehr Tiefe

Julia Köberlein tüftelte mit Kollegen an einem Konzept aus Inhalt, Design und Software. So entstand das interaktive Online-Magazin Kontext.
Foto: Kontext

Als Julia Köberlein in Augsburg Kommunikationsdesign studierte, klickte sie sich oft durch Nachrichten-Portale und News-Ticker. „Dabei fiel mir auf: Ich fühle mich nicht sattelfest in meinem Wissen“, erinnert sich die mittlerweile 37-Jährige. Das Netz bot ein Meer an Informationen, aber für ihren Geschmack zu wenig Überblick. Dabei wollte sie es nicht belassen: Köberlein tüftelte mit Kollegen an einem Konzept aus Inhalt, Design und Software. So entstand das interaktive Online-Magazin Kontext. Das Magazin beleuchtet verschiedenste Themen. Köberlein erklärt: „Zum Beispiel künstliche Intelligenz, das ist ein Thema mit ganz vielen Facetten. Philosophisch und technisch, kulturell und wirtschaftlich.“ All diese Blickwinkel will Kontext vernetzen, mit einem Klick auf das nächste Feld öffnet sich eine neue Perspektive. „Der Einfluss von Design auf Wissen wird unterschätzt“, sagt Köberlein. „Wir wollen die Chance bieten, im Wissensnetz ein bisschen tiefer zu tauchen.“ In diesem Jahr erhielt das Projekt einen „European Digital Publishing Award“. Das Hauptgeschäft für das junge Team um Köberlein ist inzwischen die Software „Kontextlab“, die Unternehmen ermöglicht, Wissen und Information zu vernetzen. Veronika Lintner

Allan Mutagwaba: Karriere mit Kaffee

Allan Mutagwaba betreibt in der Augsburger Karlstraße Mak Coffee – einen Laden mit eigener Rösterei und Kaffeeausschank.
Foto: Annette Zoepf

Er hat seinen Traum wahr gemacht: Allan Mutagwaba aus Tansania hat in Augsburg International Business studiert. Sein ganzes unternehmerisches Wissen steckt der 36-Jährige nun in den fairen Kaffeehandel, und das sehr erfolgreich. Mutagwaba betreibt in der Augsburger Karlstraße Mak Coffee – einen Laden mit eigener Rösterei und Kaffeeausschank. Dort bietet er drei verschiedene Sorten von Kaffeebohnen an, die er direkt bei den Bauern in seiner Heimat am Mount Meru zu fairen Preisen kauft und nach Deutschland importiert. Den Kaffee kann man auch über seinen Online-Shop bestellen. „Die Kunden finden unser Konzept und unsere Produkte gut“, sagt Mutagwaba. Das Geschäft entwickle sich vielversprechend. Deshalb plant der Augsburger aus Tansania weitere Aktivitäten, etwa ein Projekt mit Kaffeetour-Reisen. Eine erste private Reise mit Testpersonen ist im Sommer geplant. Sie soll zum über 4500 Meter hohen Mount Meru in Tansania führen, dem Berg, an dessen Hängen der Kaffee wächst, den Mutagwaba verkauft. Er will er damit helfen, mehr „sanften Tourismus“ in seine Heimat zu bringen. Eva Maria Knab

Sophie Schuster: Die Chefin übernimmt

Jungunternehmerin Sophie Schuster betreibt Gut Sedlbrunn bei Pöttmes.
Foto: Michael Hochgemuth

Sieben Tage die Woche, die Arbeitsstunden streng durchgetaktet und kaum Freizeit. Die 24-jährige Sophie Schuster bewältigt jede Woche ein hohes Pensum: Hochzeiten ausrichten, Tagungen organisieren und Veranstaltungen planen. Als Chefin des Hotels Gut Sedlbrunn in Pöttmes, einem kleinen Ort nördlich von Aichach, trägt sie die Verantwortung für den gesamten Betrieb und ihre Mitarbeiter. Eine Verantwortung, die sie 2017 im Alter von nur 23 Jahren übernahm, als die Eltern sich zurückzogen und ihrer Tochter die Leitung des Hotels übertrugen. „Für mich war es ein weicher Übergang. Meine Eltern haben mir Stück für Stück immer mehr Aufgaben zugetraut“, erzählt Schuster. Seit knapp zwei Jahren führt sie nun offiziell die Geschäfte – und es läuft gut für die junge Unternehmerin. „Mit den Hochzeiten und Tagungen sind wir ausgelastet. Ich bekomme mehr und mehr Routine, und ausgelernt hat man ja sowieso nie“, sagt sie. Bereits als junges Mädchen half sie ihren Eltern auf den Hochzeiten und im Service. Nach dem Schulabschluss machte sie eine Lehre als Hotelfachfrau. „Mit dem, was wir hier machen, bin ich aufgewachsen. Da saugt man vieles, was man wissen muss, quasi mit der Muttermilch auf.“ Maria Heinrich

Philipp Wenger: Alles begann in der Garage

Philipp Wenger ist Inhaber der Agentur Go-Events!.
Foto: Andreas Lode

Schon mit 16 Jahren ging Philipp Wenger mit seinem Vater ins Neusässer Rathaus, um ein Gewerbe für den Verleih von Veranstaltungstechnik anzumelden. Parallel zu seiner Lehre als Werbekaufmann betrieb er anschließend in der Familien-Garage in Steppach den Verleih von Licht- und Tonanlagen sowie Lautsprechern. „Ich habe das als Sparbüchse betrachtet“, erinnert er sich heute. Mit neuer Erfahrung aus einer Werbeagentur und neuen Kontakten wagte Wenger schließlich den Sprung: Er gründete die Eventagentur Go Event. Das zunächst in Augsburg ansässige Unternehmen wuchs schnell. Erst mietete Wenger eine Garage, dann eine Halle. Bald wurde es zu eng. Erste Baupläne schmiedete Wenger vor fünf Jahren in Stadtbergen. Als die Kosten explodierten, zog er die Bremse. Sein Wunsch, in seiner Heimatstadt Neusäß zu bauen, erfüllte sich 2018: Entstanden ist ein moderner Neubau aus Holz. Dort hält Wenger in einer ausrangierten Berggondel auch mal Besprechungen mit Vorständen anderer Firmen ab. Dinge neu denken – diese Devise beschäftigt den 31-jährigen Chef von 60 Mitarbeitern auch, wenn es um den normalen Büroalltag geht: Zwischen Schreibtischen steht etwa eine Kuh aus Holz – für die gute Laune. Regine Kahl

Sebastian Sturm: Klopf auf Holz

Sebastian Sturm hat sich auf hochwertige Mode aus Holz spezialisiert. In seinem Onlineshop und im Ausstellungsraum in Illertissen gibt es Handtaschen, Handyhüllen und Schreibtischunterlagen.
Foto: Felicitas Macketanz

Eigentlich ist Sebastian Sturm gelernter Schreiner. Eigentlich. Doch mittlerweile hat sich vieles in seinem Leben verändert: Der 26-Jährige aus Unterroth im Landkreis Neu-Ulm hat studiert, wurde Betriebswirt und gründete parallel dazu sein eigenes Unternehmen: die Sebastian Sturm GmbH & Co. KG, die sich auf hochwertige Mode spezialisiert hat. In seinem Onlineshop und im Ausstellungsraum in Illertissen gibt es Handtaschen, Handyhüllen und Schreibtischunterlagen – insgesamt etwa 240 Artikel. Das Besondere: Die Produkte bestehen aus echtem Holz, das Sturm durch ein spezielles Verfahren einerseits elastisch und andererseits widerstandsfähig macht. Hergestellt wird die Ware im Allgäu und in Italien. Es sei keine Kunst, in China produzieren zu lassen, betont Sturm. Aber er setze auf Qualität. Und die hat ihren Preis: Die Taschen gibt es ab rund 300 Euro. Die weltweiten Kunden scheint das nicht zu stören, einige würden sogar dafür sparen, erzählt Sturm, der mittlerweile sieben Mitarbeiter beschäftigt. Sein Ziel: In jedem Geschäft, das hochwertige Produkte anbietet, mit seinen Produkten vertreten zu sein. Felicitas Macketanz

Marcel Kraft: Subkultur im Fladen-Laden

Marcel Kraft hat 2010 in Nördlingen die Fladen-Piraten gegründet.
Foto: Robert Milde

Nein, dass die Fladen-Piraten mal ein Nördlinger Kult-Label für Streetfood und gute Musik werden könnten, hatten die Gründer Marcel Kraft und Christian Friedrich nicht geplant. Doch nach knapp neun Jahren ist aus den gelegentlichen Catering-Aktionen mit mobilem Backofen eine umsatzstarke Bar geworden. Mit einem gut ausgestatteten Truck ist Fladen-Pirat Kraft, der nach dem Ausstieg von Friedrich alleine weitermacht, Dauergast bei Musikfestivals – und auch für eigene Projekte reicht die Energie. Zum Beispiel für das Streetfood-Festival „Störenfried“, das heuer zum dritten Mal in Nördlingen stattfinden wird. Kraft, 1982 in Sachsen geboren und um die Jahrtausendwende ins Ries gekommen, hat zunächst Bäcker, dann Heilerziehungspfleger gelernt und beides zum Beruf gemacht: Bei der Lebenshilfe Donau-Ries kümmert er sich um Menschen mit Handicap, bei den Fladen-Piraten organisiert er den Betrieb mit knapp zwei Dutzend junger Mitarbeiter. Die backen nicht einfach nur flammkuchenähnliches Fast Food, sondern Fladen mit Namen wie „Schandfleck“, „Rosettenfeuer“ oder „Auf’z Maul“. „Das ist ein bisschen Subkultur“, sagt Kraft, „und sorgt für ein wenig Großstadt-Flair in der Kleinstadt“. Robert Milde

Fabian Ziegler: Ein Team sollt ihr sein

Fabian Zieglers Digitalagentur Team23 kümmert sich um den kompletten Internet-Auftritt ihrer Kunden.
Foto: Team 23

Seine Firma gibt es schon seit 20 Jahren - dabei ist Ziegler Fabian Ziegler erst 36. Er war noch in der Schule, als er gemeinsam mit seinem Mitschüler David Danier eine Agentur gründete, auf 23 Quadratmetern, daher der Name. Anfangs programmierten sie simple Internet-Seiten, heute sitzt Team23 in Augsburg und ist eine Digitalagentur, die sich um den kompletten Internet-Auftritt ihrer Kunden kümmert. Die mittlerweile rund 60 Mitarbeiter arbeiten für Auftraggeber wie die Sparkassen, den Roboterhersteller Kuka, das Gartencenter-Unternehmen Dehner oder die Augsburger Stadtwerke. Sie entwickeln unter anderem Apps oder stellen Digitalstrategien zusammen. Für Ziegler ist Team23 nicht nur Dienstleister, sondern auch ein Ort, an dem Unternehmen sich vernetzen, neue Dinge ausprobieren. Gleichzeitig hält er nichts von verkrusteten Strukturen und Hierarchien. Die Mitarbeiter organisieren sich selbst und können so arbeiten, wie es für sie am besten ist: stets am selben Schreibtisch, immer woanders, oder gleich im Home-Office. Aktuell baut die Firma an. In den Räumen will Ziegler neue Konzepte ausprobieren: Die Mitarbeiter betreiben dann unter anderem ein Kiosk oder bauen Salat und Erdbeeren im Büro an. Sarah Schierack

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