Arbeitslosenzahl weiter im Sinkflug
Quote in Neu-Ulm und Umgebung bei 2,9 Prozent. Bezirk Ulm erreicht mit 3,1 Prozent ein historisches Tief
Landkreis/Ulm Auch im Oktober blieb der Arbeitsmarkt im bayerischen Teil der Region Donau-Iller auf erfolgreichem Kurs. Die Zahl der Arbeitslosen ging auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2008 zurück, ebenso waren etwas weniger Stellen verfügbar. Im Bereich der Arbeitsagentur Ulm wurde sogar ein historisches Tief erreicht: Seit dem Sommer 1992 waren dort nicht mehr so wenige Menschen ohne Job wie im Oktober.
Wirtschaftsraum Illertissen schneidet besser ab als Neu-Ulm
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Memmingen waren laut einer aktuellen Pressemitteilung im Oktober 6079 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 136 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote lag wie schon im Monat zuvor bei 2,4 Prozent. Vor Jahresfrist hatte die Quote noch bei 3,0 Prozent gelegen. Im Arbeitgeberservice standen den Vermittlern insgesamt 3156 Stellenangebote aus der Region zur Verfügung. Der Wirtschaftsraum Mindelheim ging um 0,2 Prozentpunkte nach unten und erzielte mit genau zwei Prozent das beste Ergebnis im Bezirk. Der Landkreis Neu-Ulm hielt Anschluss mit einer Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent in Illertissen und 2,9 Prozent in Neu-Ulm.
„Unser regionaler Arbeitsmarkt hat auch im Oktober seine Dynamik beibehalten“, sagt Peter Rasmussen, Leiter der Agentur für Arbeit Memmingen. „Die anhaltend hohe Auslastung bei vielen Betrieben sorgt weiter für viele Beschäftigungsmöglichkeiten von arbeitslos gemeldeten Menschen.“
Insgesamt gaben Arbeitgeber aktuell mehr als 1000 neue Stellenangebote zur Besetzung herein, 109 weniger als im September. Allein mehr als 320 zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten waren in den Bereichen Metallbearbeitung, Maschinenbau, Energie- und Elektrotechnik sowie im Metallbau verfügbar. Merklich bleib der Kräftebedarf auch in der Logistik und im Handwerk. Lagerpersonal und Kraftfahrer sowie Maler, Zimmerer und Heizungsbauer blieben gesucht. Aktiv am Markt waren auch Zeitarbeitsunternehmen.
2066 Männer und Frauen meldeten sich im Oktober neu arbeitslos. Gleichzeitig kamen aber 2214 wieder in Arbeit. Seit Einführung der sozialen Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) werden die Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit und von den Jobcentern betreut. Im Oktober gingen die Zahlen in beiden Bereichen zurück. Die vier Jobcenter waren für insgesamt 2939 Frauen und Männer zuständig, die Vermittler bei der Arbeitsagentur betreuten aktuell 3140 Kräfte.
Nachfrage nach Arbeitskräften etwas geringer
Im Bezirk Ulm ging die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer erneut um 158 zurück. Insgesamt waren 5146 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 17,5 Prozent gesunken. Die Nachfrage nach Arbeitskräften war im Oktober mit 985 Stellenmeldungen etwas schwächer als im September, liegt aber über dem Vorjahresdurchschnitt. Die Arbeitslosenquote sank von September auf Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 3,8 Prozent. Mit der aktuellen Quote liegt Ulm im landesweiten Ranking hinter Ravensburg (2,4 Prozent), Rottweil (2,7) und Schwäbisch Hall (2,9) auf Platz vier. Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg liegt im Oktober bei 3,7 Prozent. Auch im Oktober waren es vor allem wieder die Jugendlichen, die am meisten vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitierten. Die Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen liegt jetzt bei 2,5 Prozent.
Das Gros der Angebote kommt von Personaldienstleistern
Im Stadtgebiet Ulm waren im Berichtsmonat 2511 Menschen ohne Arbeit, im September waren es noch 2623; im Alb-Donau-Kreis waren zuletzt 2635 Personen arbeitslos (September: 2681). Die Zahl der neu gemeldeten Stellen ist zwar gegenüber den Vormonaten etwas gesunken, bewegt sich aber weiterhin auf hohem Niveau: Im Berichtsmonat wurden der Ulmer Arbeitsagentur 985 freie Angebote gemeldet (September: 1050; Oktober 2010: 890). Von diesen Stellenzugängen kamen 600 Meldungen von Personaldienstleistern. Das macht 60,9 Prozent aller neuen Angebote aus.
Grundsätzlich wurden dem Arbeitgeberservice in Ulm Stellen aus allen Branchen gemeldet, es werden sowohl Fach- als auch Hilfskräfte gesucht. Der Bestand an offenen Stellen ist nach wie vor hoch: Im Berichtsmonat standen den Vermittlungsfachkräften der Agentur 3112 gemeldete Stellen zur Verfügung. Der gleichbleibend hohe Bestand an offenen Stellen deutet auf Besetzungsprobleme hin. Insbesondere im Handwerk gibt es Probleme, die starke Nachfrage zu decken. (az)
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