Gezwitscher vor dem Urnengang
Region Barack Obama hat's in den USA vorgemacht: Mit einem starken Auftritt im Internet hat er die Präsidentschaftswahl für sich entschieden. Vor der Bundestagswahl eifern ihm deutsche Politiker nach - sie setzten auf virtuellen Wahlkampf mit Filmen, Kurznachrichten und Tagebüchern. Auch die fünf Kandidaten im Wahlkreis 255, zu dem die Kreise Neu-Ulm und Günzburg sowie die Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen gehören, sind in diesen Tagen viel online.
CSU Dr. Georg Nüßlein, 40, sitzt seit 2002 im Bundestag, er ist energiepolitischer Sprecher der christsozialen Landesgruppe. Seine Homepage erinnert an den bayerischen Himmel - blau und weiß. "Das Internet spielt im Wahlkampf zunehmend eine Rolle", findet Nüßlein. Er bekommt rund 200 E-Mails jeden Tag, das soziale Netzwerk Facebook, deutsch: Buch der Gesichter, (siehe Info) nutzt er eingeschränkt. Derzeit haben sich dort 133 Nutzer als seine Freunde eingetragen. Ständig private Nachrichten online zu verteilen - etwa über Seiten wie Twitter, Gezwitscher, - davon hält er wenig: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für jemanden hilfreich ist." Doch online gibt's noch viel mehr Nüßlein: Auf der Plattform YouTube, einer Seite für Filme, kann sich der Nutzer die Reden des CSU-Politikers im Bundestag anschauen.
SPD Dr. Karl-Heinz Brunner, 56, hält den Wahlkampf im Internet für "sehr wichtig". Gleichzeitig merkt er an: "So weit wie in den USA sind wir in Deutschland noch nicht." Der Politiker verbringt nach eigenen Angaben täglich etwa eine Stunde im Netz, schreibt zwischen zehn und 18 E-Mails. Zudem führt Brunner auf seiner Homepage ein Tagebuch, einen Blog. Hier kann der Nutzer etwa erfahren, ob das Wetter auf der Wahlkampftour mitspielt. Auch bei Facebook ist Brunner aktiv, aktuell hat er 151 Freunde. In einem anderen Netzwerk, MySpace, Mein Ort, gibt der Politiker Privates preis. Er hört Musik der Toten Hosen und würde gerne mal mit Starkoch Tim Mälzer brutzeln.
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