Messerstecherei am Donaubad: Was war der Grund für den blutigen Streit?
Beinahe tödlich endete ein Streit auf einer Party in einem Kleingarten in Neu-Ulm. Hinweise, dass der Ukraine-Krieg eine Rolle spielt, gebe es bislang nicht.
Vier Tage sind seit der blutigen, beinahe tödlichen Auseinandersetzung bei einer privaten Feier in einer Kleingartenanlage am Donaubad in Neu-Ulm vergangen. Doch warum ein aus der Ukraine geflüchteter 40-Jähriger mehrfach auf einen 54-Jährigen eingestochen haben soll, ist weiter unklar. Die Ermittlungen der Neu-Ulmer Kriminalpolizei gestalten sich offenbar schwierig.
"Alkohol hat eine sehr große Rolle gespielt. Dementsprechend schwer sind die Vernehmungen und die Ergebnisse sind zum Teil mit Bedacht zu bewerten", so Thorsten Thamm, Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen. Nach bisherigen Erkenntnissen seien insgesamt sieben oder acht Personen auf der Fete gewesen. Es seien alles Personen georgischer Nationalität gewesen - bis auf den Tatverdächtigen.
Messerangriff in Neu-Ulm: Gastgeber kannte Verdächtigen über Flüchtlingshilfe
Der 40-Jährige stamme ursprünglich aus Kasachstan und sei erst vor wenigen Wochen mit seiner Familie aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Der Gastgeber, der später den Schwerverletzten ins Krankenhaus fuhr, sei in der Flüchtlingshilfe aktiv, habe ihn hierbei ein paar Mal getroffen, kennengelernt und zur Feier eingeladen, berichtet Thamm.
Der Verdächtige, der seit Montag in Untersuchungshaft sitzt, habe sich weiterhin nicht zum Vorfall geäußert. Mittlerweile aber seien nahezu alle auf der Party Anwesenden vernommen worden. Daraus habe sich kein Anlass ergeben, dass eventuell der Ukraine-Krieg Grund für die Auseinandersetzung gewesen sein könnte. "Warum es zum Streit kam, kann man aktuell nicht sagen", so der Oberstaatsanwalt. Das sei weiter Gegenstand der Ermittlungen.
Wie berichtet, war es am vergangenen Samstagabend zum Streit zwischen den beiden Kontrahenten gekommen. Laut Polizei schlug erst der 54-Jährige den 40-Jährigen mit der Faust, der daraufhin mit einem Messer auf ihn losgegangen sein soll. Der Familienvater flüchtete erst, konnte dann aber festgenommen werden, als er sich am Sonntagnachmittag seiner Wohnung in einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber im Raum Ulm näherte.
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