Ingolstadt: Bewegende Trauerfeier für tote Soldaten
Mit einer Trauerfeier im Münster von Ingolstadt hat Deutschland Abschied von den vier in Afghanistan getöteten Bundeswehrsoldaten genommen. Kanzlerin Merkel verfolgte sichtlich bewegt die Feier. Viele Menschen versammelten sich.
Mit einer bewegenden Trauerfeier im Münster von Ingolstadt hat Deutschland am Samstag Abschied von den vier am 15. April in Afghanistan getöteten Bundeswehrsoldaten genommen.
Unter den Gästen waren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Außenminister Guido Westerwelle (FDP). Anwesend waren zudem der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und sein baden-württembergischer Amtskollege Stefan Mappus (CDU) sowie SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier.
Die Särge der vier Gefallenen waren im Münster aufgebahrt. Große Fotos erinnerten an die Getöteten. Merkel verfolgte sichtlich bewegt die Trauerfeier. Rund 3000 Menschen hatten sich vor dem Münster versammelt.
Guttenberg bat in seiner Rede die Angehörigen der Toten um "Verzeihung". Die Bundesregierung habe die Verpflichtung, solche gefährlichen Einsätze "niemals zur Routine werden zu lassen". Guttenberg hob zugleich die Verdienste der vier Männer hervor. Die Freiheit und das Leben aller Deutschen müsse "auch und gerade in Afghanistan" geschützt werden.
Militärgeneralvikar Walter Wakenhut sprach von "Trauer, Betroffenheit, aber auch Wut über die Hinterhältigkeit des Anschlags" in Afghanistan. Man könne der Frage nach dem Sinn des Todes der vier Männer nicht ausweichen. Wenn aber das Ziel einer gerechteren Welt ein Stück näher gerückt sei, dann sei dieser Tod nicht umsonst gewesen.
Bei den Opfern handelt sich um einen 24-jährigen Stabsunteroffizier und einen 32-jährigen Hauptfeldwebel aus dem Standort Ingolstadt sowie um einen 38-jährigen Major aus Weiden in der Oberpfalz. Der vierte Gefallene ist ein 33-jähriger Oberstabsarzt aus Ulm. Die Soldaten waren am 15. April bei einem Talibanangriff in der nordafghanischen Provinz Baghlan getötet worden.
Nach den Reden erklang zum Abschluss der Trauerfeier die Nationalhymne. Anschließend wurden die Särge von Kameraden der Getöteten aus dem Münster getragen. ddp
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