Schwabens Liberale rechnen mit Einzug in den Landtag
Umfragen für die Landtagswahl im Herbst sehen die FDP konstant über der Fünf-Prozent-Marke. Die jüngste von Anfang Juli hat den Liberalen gar acht Prozent der Stimmen vorhergesagt. Damit wächst die Zuversicht in den Reihen der Partei in den Landtag einzuziehen.
Augsburg Umfragen für die Landtagswahl im Herbst sehen die FDP konstant über der Fünf-Prozent-Marke. Die jüngste von Anfang Juli hat den Liberalen gar acht Prozent der Stimmen vorhergesagt. Und damit wächst auch die Zuversicht in den Reihen der Partei, die 2003 den Einzug ins Maximilianeum mit mageren 2,6 Prozent noch klar verpasst hatte.
"So nah waren wir schon lange nicht mehr dran. Ich bin überzeugt, dass wir in den Landtag kommen", sagte gestern Georg Barfuß, der auf Platz zwei der schwäbischen Liste antritt. Konkret erwartet er am 28. September sieben Prozent für die bayerischen Liberalen.
Mit Barfuß, Professor für Volkswirtschaftslehre und Ex-Rathauschef in Lauingen, sowie Schwabens FDP-Spitzenkandidatin Brigitte Meyer, ehemalige Bürgermeisterin in Merching, setzen die Freien Demokraten im Landtagswahlkampf bewusst auch auf kommunalpolitische Erfahrung. Denn vieles, so Meyer, was in München beschlossen werde, schlage letztlich auf die Städte und Gemeinden durch. Einig waren sich beide, dass die CSU in Bayern "vieles gut gemacht hat". Aber es könne "mithilfe der FDP" noch besser werden.
Als Koalitionsaussage an die Adresse der CSU, sollte sie im Herbst die absolute Mehrheit verlieren, wollten sie den deutlichen Hinweis allerdings nicht verstanden wissen. "Man wird sehen, mit welcher Partei es die meisten politischen Schnittstellen gibt", betonte Barfuß. Eine Absage erteilte der 64-Jährige indes einem Vierer-Bündnis aus SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern, das SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget ins Spiel gebracht hatte. Barfuß: "Das kann und wird nicht funktionieren."
Die FDP selbst will sich im Wahlkampf mit eigenen Themen wie Bildung, Wirtschaft oder Familie klar positionieren. Der CSU wiederum warf der Augsburger Landtagskandidat Ullrich Müller-Kantor einen "inhaltlichen Schlingerkurs" vor. Im Bund habe sie alle Steuererhöhungen mitgetragen, jetzt trete sie für die Wiedereinführung der Pendlerpauschale ab dem ersten Kilometer ein. Bei der Erbschaftssteuer sei keine Linie erkennbar, und in der Bildungspolitik - Beispiel achtjähriges Gymnasium - habe die CSU "auf breiter Front versagt".
Müller-Kantor: "Der bayerische Löwe hat seinen kraftvollen Biss verloren, er schnurrt nur noch." Benjamin Stelzer, der ebenfalls in Augsburg für den Landtag kandidiert, hielt der CSU schwere Versäumnisse in der Gesundheitspolitik vor. "Wir steuern inzwischen auf eine sozialistische Staatsmedizin zu."
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