Attacken gegen Mützenich erinnern an üble Debattenkultur während der Pandemie
Mützenichs Vorstoß – über ein Einfrieren des Ukraine-Krieges nachzudenken – greift zu kurz. Doch die Attacken gegen ihn erinnern an die Diskussionen in der Corona-Pandemie.
Rolf Mützenich hat etwas ausgesprochen, was nicht ausgesprochen werden darf. Nämlich, dass der Krieg in der Ukraine mit hoher Wahrscheinlichkeit unter hohen Gebietsverlusten für das angegriffene Land zu einem Ende kommt.
Dieses Ende ist nicht gleichbedeutend mit Frieden und Aussöhnung zwischen Angreifern und Überfallenen, sondern es heißt zunächst, dass die Waffen schweigen. Es hieße auch, dass Wladimir Putin unter enormen Verlusten gewonnen haben würde, aber was zählt schon ein Menschenleben in Russland.
Tausende Soldaten vor dem Tod bewahren
Weil Rolf Mützenich diesen Ausgang des Krieges vorausahnt, stellt er die Frage, ob es nötig ist, noch Tausende junge Männer auf beiden Seiten der Front in den Fleischwolf zu schicken, wenn es am Ergebnis wenig ändert. Der SPD-Fraktionsvorsitzende richtet einen Scheinwerfer auf den blinden Fleck, der hinter dem Nebel der politischen Rhetorik seines Chefs – Bundeskanzler Olaf Scholz – verschwindet. Dass Mützenich dafür öffentlich gekreuzigt wird, erinnert fatal an die üble Debattenkultur während der Corona-Pandemie.
Der Kanzler spricht davon, dass die Ukraine diesen Kampf nicht verlieren dürfe. Seit dem ersten Tag des russischen Überfalls prägen Vorsicht, Abwägen und Zurückhalten die Unterstützung der Ukraine bei der Lieferung mit Waffen. Scholz fürchtet, dass der Westen hineingezogen werden könnte und ein dritter Weltkrieg ausgelöst wird, in dem Russland womöglich seine Atombomben einsetzt.
Rolf Mützenich erntet viel Kritik für seinen Vorschlag
In der Rhetorik etwas deutlicher, aber letztlich von der derselben Furcht geprägt wie Scholz, handelt US-Präsident Joe Biden. Die USA senden Kiew viele Waffen, aber in ihren Beständen fände sich für ukrainische Gegenschläge noch sehr viel mehr des dafür erforderlichen Kriegsgeräts.
Weder der deutsche Kanzler noch der US-Präsident haben jemals ausbuchstabiert, wie die Nachkriegsordnung aussehen könnte, wenn die Ukraine den Krieg nicht gewinnt, was derzeit wahrscheinlich ist. Ohne Antwort auch die drängende Frage, wie dem imperialistischen Hunger des Wladimir Putin nach den Ländern der zerfallenen Sowjetunion Einhalt geboten werden könnte.
Aufnahme der Ukraine in die Nato zurzeit ausgeschlossen
Genau diese Leerstelle hat auch Rolf Mützenich nicht ausgefüllt, obwohl er als Außenpolitiker die Lehren aus dem Münchner Abkommen mit Hitler kennt. Die ausgesprochenen Sicherheitsgarantien für die Ukraine wären ohne den Beitritt des verbleibenden Territoriums zur Nato genauso wertlos, wie es vor dem Zweiten Weltkrieg die Garantien für die Rest-Tschechoslowakei waren. Allerdings ist eine Aufnahme der Ukraine in die Nato schlechterdings undenkbar. Es bliebe dann nur die Option, das Land bis unter die Zähne mit westlichen Waffen auszustatten und die alliierten Truppen im Baltikum massiv aufzustocken, sodass der Kremlherr keinen zweiten Frontalangriff wagt.
Dass der Aufruf zu Diplomatie und zu einem Nachsinnen über einen Waffenstillstand aus den Reihen der SPD kommt, ist wenig überraschend. Gehört doch die Aussöhnung mit Russland nach dem Weltkrieg und die Ostpolitik Willy Brandts zum sakralen Parteierbe. Vergessen haben die Genossen, dass Brandt aus der Position der Stärke auf die Sowjetunion zuging. Seinerzeit gab Deutschland in der Relation zur Wirtschaftsleistung doppelt so viel Geld für die Bundeswehr aus wie heute.
Bundeswehr trotz Sondervermögen in schlechtem Zustand
Das aufgelegte Sondervermögen reicht zur Ertüchtigung der maladen Streitkräfte bei Weitem nicht aus. Dass Deutschland und Europa sich rüsten müssen, und zwar massiv, wäre die Kehrseite der Medaille eines Einfrierens des Ukraine-Konflikts. Diese bleibt aber Rolf Mützenich schuldig. Er entspricht damit der verbreiteten Mentalität in Deutschland. Über die acht Jahrzehnte seit Kriegsende hat sich die deutsche Gesellschaft von einer militärisch-preußischen zu einer postheroisch-hedonistischen gewandelt. Der Mentalitätswechsel zu mehr Wehrhaftigkeit und Härte muss Teil der von Scholz ausgerufenen Zeitenwende sein.
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Wenn Herr Grimm schreibt, das die Attacken gegen Mützenich an die üble Debattenkultur während der Pandemie erinnern und dass Mützenich öffentlich gekreuzigt wird, dann muss man leider feststellen, dass daran nicht viel passt. Kreuzigen? Warum nicht gleich ein Holocaustvergleich? Und ist nicht Mützenich sehr scharf gegen die Tauruslieferbefürworter hergezogen?
Der "große Demokrat und Friedensmensch" Mützenich hat im Vorfeld übrigens Konsequenzen für ihm missliebiges Abstimmungsverhalten gefordert von den Koalitionspartnern. Empört hat ihn auch, dass die FDP-Fraktion tatsächlich beim Thema Taurus die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Strack-Zimmermann auf die Rednerliste gesetzt hat. Ohne sie namentlich zu erwähnen, hatte er gefordert: „Ich hoffe, dass das Konsequenzen innerhalb der jeweiligen Fraktionen hat.“ Ein großer Demokrat und Verteidiger des Grundgesetzes....
Er unterstellte bereits am Eingang seiner Rede den Befürwortern einer Tauruslieferung eigennützige und niedere politische Beweggründe. Mützenich hat die Befürworter einer Lieferung deutscher Taurus an die Ukraine scharf kritisiert und bezeichnete Andersdenkende als politische Spielernaturen. Er spielte im Ergebnis das Soziale und die Betreuung von geflüchteten Ukrainern gegen die Lieferung von Waffen aus. Usw.
Es war eine Rede zum Fremdschämen getragen von den Meinungsumfragen, die Tauruslieferungen skeptisch sehen, was kein Wunder ist, wenn der Kanzler, Mützenich, Wagenknecht, die AFD und Co. Angst verbreiten. Nachdem die SPD von 25% auf 15 % bei den Umfragen abgerutscht ist, springt man jetzt auf das Thema: Endlich ein Thema, bei dem man meint punkten zu können, nachdem das mit dem Kanzlerbonus bisher nicht so recht funktioniert hat.
Meine Antwort darauf ist die,
die man in diesen "beider Zeitungs-Artikel" ganz gut nachlesen kann, einmal auf meiner t-online Seite:
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_100367408/affaere-um-taurus-geheimnisverrat-boris-pistorius-schaltet-sich-nun-ein.html
Nach Taurus-Bericht von t-online
Pistorius schaltet sich in Affäre um Geheimnisverrat ein
Und dann noch hier die Gegen-Antwort dann von Frau Zimmermann-Strack, auf den Vorwurf von Frau Bärbel Bas:
https://www.merkur.de/politik/leak-ampel-zoff-taurus-verrat-bas-strack-zimmermann-ukraine-hilfe-bundeswehr-92899678.html
Manche antworten hier nur noch mit Links, die niemanden interessieren. Selbst Denken und Schreiben kommt wohl aus der Mode.
Die Debatten Kultur in diesem Land ist tatsächlich leider unterirdisch geworden.
Ja, als Willy Brandt die Regierung übernahm, war die Bundeswehr in einem Zustand, welcher das Wort "Wehr" wohl rechtfertigte. allerdings nicht, weil Herr Brandt so viel Wert auf eine starke Bundeswehr legte, sondern weil er diese von der Vorgängerregierung CDU/CSU und FDP übernahm. Die SPD zeigte lediglich unter Bundeskanzler Helmut Schmidt mal sowas wie Entschlossenheit, sich nicht von der Sowjetunion einschüchtern zu lassen, was zum Nato Doppelbeschluß führte, damals gegen den Wiederstand hundertausender Friedensanhängern, welche mit Friedensdemos und Ostermärschen allen Ernstes die USA dafür verantwortlich machen wollten, dass die Sowjetuinion ihre SS20 mit Zielrichtung Westen in der DDR aufgestellt haben. Wie sich die Dinge doch wiederholen: auch heute hört man den gleichen Schwachsinn von der Verantwortung der USA für Putins Einmarsch in die Ukraine vom BSW und den Linken.
Letztlich werden auch Mützenich und Co. sich entscheiden müssen, ob sie Frieden auch um den Preis von Freiheit und Selbstbestimmung haben wollen oder nicht. Wobei gearde die Deutsche Geschichte doch eindeutig ist mit Anschauungsmaterial, was passiert, wenn man Machhabern nicht entschlossen Grenzen setzt. Erstaunlicherweise wird diese an Eindeutigkeit nicht zu überbietende Lektion der Deutschen Geschichte 1938 - 1945 von den unentwegten Rufern nach Frieden so sicher wie das Amen in der Kirche regelmässig ausgeblendet, ebenso wie die Kubakrise von 1961, als Chrustschow die Raketen auf Kuba erst abzog, als Kennedy unmißverständlich klar machte, das er auch vor einem 3. Weltkrieg nicht zurückschrecken würde, sollten die auf die USA gerichteten Raketen nicht abgebaut werden. Wohlwollen und freundliches Entgegenkommen haben am Ende noch nie Imperialismus und Agressivität abgeschreckt. Zumindest scheinen die Grünen, früher die Träger der Friedensbewegung, inzwischen dazu gelernt zu haben, was etwas Hoffnung aufkeimen lässt, dass die Deutsche Pazifismus Bewegung mit ihrer Friedensromantik im Sinne "tue ich Dir nichts, tust Du mir nichts" ihren Höhepunkt überschritten hat.
In DEU ist es inzwischen immer mehr üblich, dass wenn die eigene Meinung nicht mit dem Mainstream insb in politischen Fragen übereinstimmt, man entweder in die rechte oder linke Ecke gestellt wird oder im Fall des UA Krieges als Putin Freund oder Trolle hingestellt bis hin zur Aufforderung nach Moskau auszuwandern. Kritische Berichte zur Lage an der Front sind unerwünscht - nur Erfolgsmeldungen aus Kiew zählen. Jedwede Kritik am Kiewer Friedensplan wird als Sakrileg betrachtet; davon abweichende Ideen den Krieg zu beenden, schärfstens verurteilt. Nur der Sieg zählt seien die Opfer auch noch so hoch- praktisch Kampf bis zum letzten Mann.
Solange Sie kein Wort über den durchgeknallten Gnom im Kreml samt seinem noch durchgeknallteren stellvertretenden Leiter des Sicherheitsrates und die jetzt durchgeführte Wahlfarce verlieren, solange sind und bleiben Sie ein(edit/mod/NUB 7.3)
Und @Jochen H.: macht Ihnen das was aus in irgendeine Ecke gestellt zu werden? So hätte ich Sie zumindest nicht eingeschätzt. Halten Sie's mit Hoffmann von Fallersleben: "Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant".
Antwort an Wolfgang B: Inzwischen läßt es mich kalt von Mitbürgern wie Robert M. als Kreml Troll bezeichnet zu werden. Nur Leute wie Robert M werden damit leben müssen, dass ein Waffenstillstand im UA Krieg ohne RU Einbindung nicht möglich sein wird. Am Ende wird wohl das Ganze auf der Ebene Washington- Moskau entschieden.
@Wolfgang B.
Hoffmann von Fallersleben lebte von 1798 bis 1874.
Solche und ähnliche Sätze von damals haben doch heute nur noch in Ausnahmefällen Gültigkeit. „Der neue deutsche Idealbürger ist der Denunziant“, schrieb dagegen gerade die Welt. (Leider mit Bezahlschranke versehen.)
Anderes Beispiel für eine veraltete Weisheit: Früher behaupteten die Ökonomen, wenn eine Person oder Gruppe etwas umsonst bekommt, dann zahlt jemand anderes dafür. (Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/No_such_thing_as_a_free_lunch)
Helmut Eimiller
@Christina/Helmut Eimiller: egal wann Hoffmann von Fallersleben lebte => das geflügelte Wort hat nachwievor Gültigkeit. Das Alter sollte keine Rolle spielen. Ich könnte Ihnen 100e "gültige Idioms" liefern die älter als 2000 Jahre sind.
Herr B., ob Redewendungen nur deshalb noch Gültigkeit besitzen, weil sie noch verwendet werden, darüber lohnt sich nun wirklich nicht zu streiten.
Trotzdem möchte ich Ihnen als „Lateiner“ hierzu anhand folgender Redewendung meinen Gedanken näherbringen:
„Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“
(„Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss“),
ist eine Redewendung, die von den Menschen meiner Generation noch häufig gebraucht wird. …
Und Herr B., wer meinen Sie, hat wohl den Leserkommentar verfasst, wenn darunter der Name Helmut Eimiller steht?
Aber auch darüber lohnt sich ebenfalls nicht zu streiten.
(Ganz grundsätzlich muss jeder für sich selbst die Frage beantworten, wann es überhaupt einen Sinn ergibt, hier einen Streit zu führen.)
Helmut Eimiller
(Verfasser)
Nein, ich habe auch kein Interesse dieses Thema weiter zu vertiefen. Zu Ihrem letzten Absatz: Papier, erst recht virtuelles, ist geduldig.
>>Nur Leute wie Robert M werden damit leben müssen, dass ein Waffenstillstand im UA Krieg ohne RU Einbindung nicht möglich sein wird.<<
Das ist doch gar nicht der Punkt, Jochen! Sie kommentieren jedweden Bericht über Selenskyj und/oder die UA-Streitkräfte mit beißender Häme, während Sie über das Gebaren Putins und seines Scharfmachers Medwedew kein Wort verlieren. Und deshalb darf man Sie mit Fug und Recht einen Kreml-Troll nennen.
@Wolfgang B.: „Papier, erst recht virtuelles, ist geduldig.“
Ich weiß nicht, ob „virtuelles Papier“ jedem ein Begriff sein sollte. Zudem habe ich Zweifel, ob seine Verwendung wirklich in allen Lebenslagen vorteilhafter ist als der Einsatz von echtem, also in Wirklichkeit vorhandenem Papier. Nicht dass dann dort der „Erfolg“ auf der Hand liegt, wo wir uns das am wenigsten wünschen.
Helmut Eimiller
@Herr Eimiller: "virtuelles Papier" ist eine Neuschöpfung von mir (wird wohl bald in den Duden aufgenommen :)) undbetzeichnet was, worauf wir alle hier schreiben.
Ich denke wir sollten doch alle einer Meinung sein, dass alle unserer Politiker daran arbeiten sollten, wieweit wir unterstützen.. Er kostet tausende von Menschen das Leben.. und uns tausende Milliarden die uns im eigenen Land fehlen.. unsere aller Leben wird von diesen Krieg bestimmt. Krieg ist etwas ganz schlimmes, aber in diesem und auch im Gaza, Jemen Krieg usw. kann man diesen enormen Hass und dieses rein aufs Töten ausgelegte Treiben erkennen. Unser Friedens Gedanke, der Respekt vor Leben in den letzten 78 Jahre war richtig und gut.. denn Krieg bedeutet immer Tod.. Ein Spruch bewahrheitet sich immer " Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben wenn's dem bösen Nachbarn nicht gefällt. " Und dass in den beiden Ländern ein Krieg begonnen hat .. da können wir doch nicht so überrascht tun, unsere Politik sollte Entscheidungen treffen, Fakten schaffen und nicht ständig rumeiern, wo der eine ja und der andere nein sagt, oder sich gegenseitig aufs übelste beschimpft. Es ist nicht unser Krieg.. aber wir Deutschen und auch der gesamte Westen müssen sich endlich entscheiden, wie weit man bereit ist mitzugehen, und das mit ganzer Konsequenz.
"Tausende Milliarden" scheint wohl etwas zu hoch gerechnet zu sein.
Bitte nicht übertreiben. Wo wird denn Mützenich gekreuzigt. Es wird ihm mit klaren Worten widersprochen, auch von seinen Koalitionspartnern. Keiner hat gesagt, dass er der nützliche Idiot Putins ist, usw.. Wenn er aus Sicht anderer, Überlegungen vorträgt, die in eine, auch für uns, gefährliche Richtung gehen und ihm wird mit klaren Worten widersprochen, dann ist das keine Kreuzigung. Wir sind eine Demokratie. Bei uns darf jeder auch politisch Quatsch erzählen. Es dürfen sogar ausgewiesen Feinde unseres Grundgesetzes ausdrücklich an der Abschaffung der Demokratie arbeiten. Putin findet das natürlich gut.
Mützenichs Wortbeitrag und er ist ja nicht allein, bewirkt natürlich etwas. Man schafft es beispielsweise in einer Dreierkoalition nicht konsequent zu handeln. Das ist generell das Problem von Demokratie. Auch die Position der Opposition ist immer auch im Raum und beeinflusst mitunter demokratische Regierungsparteien ihre Position nicht mit größter Schärfe durchzuziehen.
Der Autor meint, dass es höchstwahrscheinlich so ist, dass der Krieg mit hohen Gebietsverlusten endet.. Das wird so sein, da die Mützenichs dieser Republik und in den anderen europäischen Ländern wirken. Wenn ich die Ukraine mit Munition so hängen lasse, wie es jetzt der Fall ist, dann ist das Ergebnis klar und man darf froh sein, wenn von der Ukraine irgendwas übrigbleibt. Die EU zzgl. Großbritannien hat ca. die 10fache Wirtschaftskraft von Russland. Wo ein Wille ist, ist ein Weg. Wenn es also Europa "verschläft" Munition zu produzieren, während Russland in eine Kriegswirtschaft umgewandelt wird, dann ist das auch eine Entscheidung (Mützenich hat das und hätte das genau so entschieden, da ihm soziales wichtiger ist).
Dann beklagt der Autor schlussendlich doch, dass ein Mentalitätswechsel nötig wäre. Das werden wir offensichtlich nicht schaffen, da Mützenich, Wagenknecht, die AFD und viele andere, sowie die dahinterstehenden Wähler diesen Mentalitätswechsel nicht wollen. Wir begeben uns deshalb lieber in eine Beschwichtungssitiuation, wenn uns Rußland in Zukunft droht. Ist ja nicht so schlimm. Schlimmer wäre es ja, wenn wir uns wehren würden, weil wir eh verlieren würden, genauso wie die Ukraine damals (würden wir auch ohne Munition und ohne die US'A und ohne die nötige Mentalität und vieles weitere fehlt noch). Und man dürfe natürlich, diejenigen, die beschwichtigen nicht klar kritisieren (kreuzigen?).
Der Beitrag von Herrn Grimm macht noch einmal deutlich, wie wir schwanken und jedenfalls nicht aus dem Quark kommen, weil wir immer hoffen, dass der Alptraum von alleine endet.
In einer Demokratie sollte es erlaubt sein, zu diskutieren wie ein Krieg beendet werden könnte. Wenn man einen Krieg nicht einfrieren will, dann könnte wohl das Bestreben sein, den noch mehr anzuheizen und erst wenn alles in Schutt und Asche liegt, wird es einen Waffenstillstand geben. Herr Mützenich hat wohl erkannt, dass Kriege immer Verhandlungs- oder Kapitulationstisch beendet werden und nicht auf dem Schlachtfeld. Man möchte fast glauben, dass seit Corona nur noch die Meinung gilt die Vorgeben wird, wer eine andere Ansichten vertritt, der wird zum Ketzer abgestempelt. Die Meinungsfreiheit muss verteidigt werden.
Gunther Kropp, Basel
Mützenichs Gedanken sind zuminderst diskussions- und überlegenswürdig. Die Debatten(anti)kultur während der Pandemie lässt sich nicht damit vergleichen. Damals ging es ja um unverhältnismäßige Einschränkungen der bürgerlichen Freiheitsrechte.