"Für Information ist es nie zu früh"
Riesigen Anklang fand am Samstag die erste Lechfelder Lehrstellenbörse. Um 9 Uhr sollte es losgehen, bereits ab 8 Uhr aber standen Schüler und Eltern an der Türe zur Kleinaitinger Lechfeldhalle. Innerhalb der ersten Stunde waren schon 200 Gewinnspielkarten verteilt. Bis zur Mittagszeit glich die Halle einem Bienenhaus. Schirmherr der Veranstaltung war CSU-Landratskandidat Martin Sailer.
Am Tag zuvor waren die Macher der neu gegründeten "abakus Initiative" mit dem Aufbau beschäftigt. Rund 25 Firmen brachten ihre Stände mit, sieben Schulen unterstützten die Börse, darunter die Haupt- und Realschule Bobingen und die Schule Großaitingen. "Königsbrunn hat eine eigene Börse, aber von Schwabmünchen hätten wir uns mehr erwartet", wünschte sich dabei die 2. Vorsitzende der Initiative, Andrea Dylong, für das nächste Jahr. Über regen Zuspruch freute sich Theo Münch im Info-Mobil der Metall- und Elektro-Branche vor der Halle.
Seit 19 Jahren fahren er und sein Kollege Peter Stumptner als Berater mit dem Bus durch Bayern, um Schülern Berufe aus diesem Bereich nahezubringen. "Für Information ist es nie zu früh", sagten die Eltern von Alexander Glöttner aus Graben. Der 13-Jährige zeigt jetzt schon Interesse für einen solchen Beruf an einer CNC-Maschine. Andere Schüler nutzten das Multimedia-Terminal für Tipps und Adressen für Praktikumsplätze.
Auch viele Eltern sind mit dabei
Im Inneren der Halle war zeitweise kaum ein Durchkommen. Dieter Schmidtmann von der Arbeitsagentur Schwabmünchen traf auf bekannte Unterstützer: Erich Zitzmann, der Schulsozialarbeiter der Hauptschule Bobingen, hält ständigen Kontakt mit dem Amt. Sowohl er als auch Lehrerin Anja Weber setzten sich ein, indem sie einen Fahrdienst für ihre Schüler von und nach Bobingen anboten. Alle Lehrer der 9. Klassen aus Bobingen waren hier, ebenso die Rektoren der Hauptschule Bobingen und der Grundschule Wehringen. Zitzmann fand es "toll, dass so viele Eltern ihre Kinder an die Hand genommen haben". Fast mit jedem Schüler war mindestens ein Elternteil gekommen.
Während sich die meisten entweder informierten oder einen Praktikumsplatz ausfindig machten, stellte Rainer Naumann seinen Lehrling für 2008 ein. "Er hatte sich schon bei mir beworben, kam in die engere Auswahl, und nun haben wir den Vertrag - schnell und unbürokratisch", freute sich der Metzgermeister. Gärtnermeister Lorenz Heider aus Oberottmarshausen informierte über seinen Beruf, vertreten waren Banken und Krankenkassen, die Augsburger Polizei und die Bundeswehr sowie die Berufsfachschulen für Informatik und Hauswirtschaft.
Lidl will im Großraum Augsburg bis zu acht Lehrlinge einstellen, während Aldi in Kleinaitingen mit dem Logistikzentrum und 41 Filialen im Bezirk sich nicht festlegt, sagte Ausbildungsleiter Friedrich Käufer. Die Metall-Firmen Haugg (Schwabmünchen) und ABB Bobingen waren vertreten. Bei ABB hat Bernhard Kißling seine dreijährige Lehre als Elektroniker zur Betriebstechnik bald abgeschlossen. "Eine Arbeitsstelle hat er so gut wie in der Tasche", so Ausbilder Georg Frey.
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