Wie viel Derby steckt noch drin?
In der vorletzten Saison gab es heiße Basketball-Schlachten zwischen Elchingen und den Weißenhornern. Die existieren nicht mehr, aber Nachbarn sind die Vereine immer noch
Diese Derbys gab es letztmals in der vorletzten Saison, damals haben sich die Elchinger Scanplus-Baskets und die Weißenhorner Youngstars in der Pro B noch hitzige Basketball-Schlachten geliefert. Ende Oktober 2016 packte Brian Butler mit drei Punkten in den letzten Sekunden den Elchinger 83:81-Sieg am Kuhberg in trockene Tücher, im darauf folgenden Februar revanchierten sich die Fuggerstädter mit einem 79:66 in der Brühlhalle. Es war eines der letzten Kapitel in der Geschichte der Weißenhorner Basketballer, die anschließend für ein Jahr in der Pro A spielten, endgültig nach Ulm umzogen und ihren Namen in Orange-Academy änderten. Am kommenden Sonntag (18 Uhr) trifft Elchingen in der Brühlhalle auf die Orange-Academy und es bleibt abzuwarten, wie viel Derbystimmung dann noch aufkommt.
Der Talentschuppen des Bundesligisten Ratiopharm Ulm hat keine eigene Fanbasis, bei den Spielen der Orange-Academy schauen in der Regel vor allem Eltern und Freunde zu. Auch Dario Jerkic, Sportdirektor der Scanplus-Baskets und zuvor jahrelang Trainer zuerst in Weißenhorn und dann in Elchingen, sagt: „Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis und die beiden Vereine arbeiten eng zusammen.“ Der eigene Anhang wird trotzdem dafür sorgen, dass die Halle voll wird und das Ziel der Elche ist ohnehin klar. „Wer aufsteigen will, der sollte zuhause gegen eine Mannschaft gewinnen, die ohne Ausländer spielt“, stellt Jerkic fest. Die wirklich wichtigen Spiele finden übrigens seiner Einschätzung nach erst nach dem Derby statt und zwar in Form eines Doppelpacks. Zum Abschluss der Vorrunde erwarten die Elche am 1. Dezember den derzeit noch ungeschlagenen Tabellenführer Leverkusen und eine Woche danach beginnt die Rückrunde mit einem Auswärtsspiel in der Ostermann-Arena der Bayer Giants. Zuvor muss noch die Pflichtaufgabe in Würzburg erledigt werden und Jerkic rechnet vor: „Wenn wir alles gewinnen, dann sind wir Tabellenführer.“
Auf Marko Krstanovic müssen die Elche nach wie vor verzichten, Routinier Marin Petric hat seine Grippe auskuriert und wird im Derby spielen.
Die jungen Ulmer machen sich ihrerseits mit gestärktem Selbstvertrauen auf die kurze Auswärtsfahrt. Beim 59:41-Sieg gegen Würzburg am vergangenen Sonntag war Trainer Danny Jansson naturgemäß in erster Linie mit der Defensivleistung seiner Schützlinge zufrieden. Über die gelegentlichen Schwächen im Angriff sieht der Finne da gerne hinweg. Jansson sagt: „Dass wir offensiv nicht gerade geglänzt haben gegen Würzburg und in einigen Phasen keinen schönen Basketball gezeigt haben, ist bei so einer Verteidigungsleistung zweitrangig. Wenn wir uns defensiv weiterhin so gut verkaufen, können wir auch gegen die besten Teams der Liga mithalten.“ Zu denen gehört der amtierende Meister aus Oberelchingen ganz ohne Zweifel. Es könnte also durchaus spannend werden am Sonntag in der Brühlhalle. (mit az)
Die Diskussion ist geschlossen.