Rund 28 Millionen Menschen weltweit arbeiten in Pflegeberufen. Am Universitätsklinikum Augsburg sind es etwas weniger: 3500 aus zirka 90 Nationen. Jedes Jahr versorgen sie rund 70.000 stationäre Patienten.
Zum Tag der Pflege gestaltet die Uniklinik in Zusammenarbeit mit der City-Galerie wieder zwei außergewöhnliche Aktionstage: am Freitag und Samstag, 10. und 11. Mai 2024, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Das abwechslungs- und umfangreiche Konzept ermöglicht einen umfassenden Einblick in die große Bandbreite der pflegerischen Berufswelt. Am Freitag, 10. Mai, ist um 16 Uhr ein Pressegespräch mit Pflegedirektorin Susanne Arnold, Landrat Martin Sailer und der 2. Bürgermeisterin der Stadt Augsburg, Martina Wild, geplant.
Kommen Sie vorbei, Sie finden uns im Erdgeschoss in der Centermitte. Sprechen Sie mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen. Expertinnen und Experten aus den Abteilungen Neurologie, Onkologie, Intensiv und Unfallchirurgie informieren mit anschaulichem, medizinischem Material und spannenden, interaktiven Vorführungen.
Die generalistische Pflegeausbildung, Weiterbildung sowie mögliche Karrierechancen sind ebenso ein Thema wie die Anerkennung ausländischer Pflegekräfte.
Das bietet das Programm:
Anna-Kathrin Breuer ist trotz ihres jungen Alters stellvertretende Bereichsleitung auf der Intensivstation. Wir sprachen mit der 28-Jährigen über Job, Berufung und Karrierechancen am Universitätsklinikum Augsburg.
Warum haben Sie sich für den Beruf der Pflegekraft entschieden?
Anna-Kathrin Breuer: Ich sehe es als Privileg, Patienten und ihre Angehörigen in schwierigen Lebenslagen zu betreuen. Ich begleite sie in ihrer Genesung und ihrem Wohlbefinden. Die Pflegebranche bietet mir darüber hinaus viele Gelegenheiten, meine Fähigkeiten und Stärken einzusetzen und einen bedeuteten Beitrag an der Gesellschaft zu leisten. Besonders die Intensivpflege hat mich aufgrund ihrer hochkomplexen medizinischen Tätigkeitsfelder fasziniert und stellt mich täglich im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit vor neue Herausforderungen. Auf der Intensivstation kann ich Menschen in ihren schwierigsten Momenten versorgen und gleichzeitig mein Fachwissen und meine Fähigkeiten in der Akutversorgung weiterentwickeln.
Was genau finden Sie an der Intensivpflege so spannend?
A.-K. Breuer: In erster Linie ist es die Leidenschaft, als Intensivpflegefachkraft für die intensive Betreuung schwerkranker Menschen zu sorgen und aktiv Einfluss auf hochkomplexe medizinisch-pflegerische Tätigkeiten und den weiteren Genesungsprozess zu nehmen. Ich übernehme gern Verantwortung und schätze besonders den Austausch mit anderen akademischen Berufsgruppen. Zudem bietet mir die Pflegeprofession im Rahmen der intensivpflegerischen Versorgung eine stabile Karriere mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten und guten Beschäftigungsaussichten.
Schildern Sie bitte Menschen ohne Fachkenntnisse eine typische Schicht auf der Intensivstation.
A.-K. Breuer: Bei Schichtbeginn erfolgen eine allgemeine und eine Patienten-spezifische Übergabe sowie ein Zimmer-Check. Die Überwachung und spezielle Pflege, neurologische Beurteilung, klinisches Monitoring und Positionierung sowie Mobilisation der Patienten erfolgt kontinuierlich über alle drei Schichten. Jede Stunde wird eine sogenannte Stundenrunde durchgeführt. Dabei werden wichtige Parameter erfasst und dokumentiert. Bei unvorhergesehenen Ereignissen wie ungeplanten Transporten, Verlegungen und Notfällen wird der Tagesablauf entsprechend modifiziert. Die Kontrolle von Verbänden, Drainagen, Bilanzen, Ausscheidungen und Blutgasen in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Ärzten und sonstigen Therapeuten gehören ebenfalls zum Aufgabenprofil. Auch die Beatmungspflege, lückenlose Dokumentation, Teilnahme an Visiten und die kontinuierliche Überwachung und Betreuung von medizinischen Geräten und Therapien sind fester Bestandteil des Alltags auf einer kardiologischen Intensivstation. Zum Ende des Dienstes werden Medikamente und Materialien im Zimmer aufgefüllt, bevor die strukturierte Übergabe an die nächste Schicht erfolgt.
Ihr schönster und ihr schlimmster Moment?
A.-K. Breuer: Einen Patienten nach schwerer Erkrankung in die Rehabilitation zu entlassen und zu sehen, wie die Person ihre Gesundheit wiedererlangt und zurück in ein selbstbestimmtes Leben findet, das ist definitiv das Schönste an meinem Beruf. Darüber hinaus bekommt man sehr viel Dankbarkeit und Anerkennung von Patienten. Schlimm ist das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn man trotz aller Bemühungen einen Patienten nicht retten oder sein Leiden lindern kann.
Sie haben an der Uniklinik in Erlangen gearbeitet. Warum sind Sie nach Augsburg zurückgekehrt?
A.-K. Breuer: Augsburg hat für mich einen hohen persönlichen Identifikationswert. Meine Familie und Freunde sind hier, ich habe hier meine Ausbildung gemacht und gearbeitet und mir ein entsprechendes Netzwerk aufgebaut. Die Entscheidung, an die Uniklinik Augsburg zurück zu kehren, hat auch viel mit der erstklassigen medizinischen Ausstattung zu tun.