Seit mehr als 40 Jahren im Bierzelt: Bedienen ist Wally Saurs Traumjob
Plus Sie brachte Helmut Haller Bier, lernte ihren Mann kennen und langte bei einer Frechheit zu. Wally Saur schleppt seit Jahrzehnten Maßkrüge durch Festzelte. Bald ist damit Schluss.
Die Vorbereitung auf die Plärrer-Schicht beginnt quasi mit einem Bonbon. "Eukalyptus ist gut für meinen Hals", meint Wally Saur. Wenn sich abends das Binswanger Festzelt füllt und der Lärmpegel steigt, muss ihre Stimme sitzen. Wally Saur, eine zierliche, aber zäh wirkende Frau im Dirndl, blütenweißer Bluse und mit Perlenkette um den Hals, ist, was man "hart aber herzlich" nennt. Die Chefbedienung kommt schnell zum Punkt, ihre Anweisungen an die Kollegen sind knapp und präzise. "Ja, manche finden mich streng", sagt Saur, die auch gerne lacht. Seit über 40 Jahren arbeitet sie auf Volksfesten im Bierzelt. Da wird man resolut. Die 65-Jährige, die nach dem diesjährigen Herbstplärrer in den Ruhestand geht, erzählt, warum das ihr Traumjob ist.
"Einzelhandelskauffrau hatte ich eigentlich gelernt", berichtet Wally Saur in einem Ton, als ob es sich um eine unvorstellbare Absurdität handele. Im Rückblick ist es das wohl auch für die Frau, die mit ihrem Mann in Bonstetten im Landkreis Augsburg lebt. "Der Beruf war mir zu eintönig. Das hatte mich richtig aufgeregt." Saur war 23 Jahre alt, als sie in einem Festzelt in Babenhausen hinter der Bar Drinks ausschenkte. Über eine Verwandte hatte sie erfahren, dass Hilfen gesucht werden. Sie war angefixt. "Im Jahr darauf stieg ich dann voll ein. In einem Bierzelt auf einem Ami-Fest in Neu-Ulm bediente ich das erste Mal." Ab da ließ sie die Ackerei zwischen Maßkrügen und Biertischen nie mehr los. Die Arbeit sei schon hart, sagt sie. "Aber es ist schnelles, gutes Geld." Ohnehin sei das Bedienen in Bierzelten ihr Traumjob.
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Ich zolle dieser Frau meinem höchsten Respekt was Sie noch leistet und geleistet hat. Frau Saur genießen Sie Ihren wohlverdienten Ruhestand.