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Kinkel und Waigel bestätigen Aussagen von Pfahls
Augsburg (lb/AZ). Der wegen Bestechlichkeit angeklagte Ex-Rüstungsstaatssekretär Ludwig-Holger Pfahls (62) hatte nach Angaben des ehemaligen Bundesjustiz- und Außenministers Klaus Kinkel (FDP) keinen Einfluss auf einen umstrittenen Panzer-Export nach Saudi-Arabien. "Pfahls war ein ausführendes Rad am Wagen", sagte Kinkel am Dienstag als Zeuge vor dem Landgericht Augsburg. Auch der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) sagte aus, er glaube nicht, dass Pfahls Spielraum bei der Umsetzung des Panzergeschäftes gehabt habe.
18-Jähriger zielte mit unscharfer Waffe auf Polizei
Mittelstetten (dpa/lby) - Der von Polizisten in Mittelstetten (Kreis Fürstenfeldbruck) niedergeschossene 18-Jährige hat aus einer Schreckschuss- oder Gaspistole auf die Beamten gefeuert. Er habe entgegen der Annahme der Polizeibeamten keine scharfe Waffe bei sich gehabt, teilte Oberstaatsanwalt Eduard Mayer am Montag mit.
Vier junge Menschen verbrennen in Auto
Laufen (dpa/lby) - Auf dem Rückweg von einem Geburtstagsausflug sind nahe Laufen im Berchtesgadener Land in der Nacht zum Sonntag vier Freunde in einem Auto eingeklemmt worden und verbrannt. Die Unfallopfer waren nach Angaben der Polizei zwischen 19 und 25 Jahre alt. Zwei von ihnen wollten an diesem Wochenende ihren Geburtstag feiern. Deshalb waren die vier jungen Leute, drei Männer und eine Frau, von Altötting aus gemeinsam nach Salzburg aufgebrochen. Drei von ihnen stammten aus Altötting, einer aus einem Nachbarort.
Polizei schießt nach Unfallflucht 18-Jährigen nieder
Mittelstetten (dpa/lby) - Polizisten haben am Samstag im oberbayerischen Mittelstetten (Landkreis Fürstenfeldbruck) einen 18- Jährigen niedergeschossen. Der junge Mann hatte Polizeiangaben zufolge zuerst das Feuer eröffnet. Er war nach einer Unfallflucht ins Visier der Ermittler geraten. Die Schüsse der Beamten trafen den Jugendlichen im Bauchraum. Er musste mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden, am Samstagabend war er außer Lebensgefahr.
Halbe Dächer für die B17
Stadtbergen (ska). Vor einem Jahr kam eine von Bürgermeister Dr. Ludwig Fink (SPD) angeführte Stadtberger Delegation mit breiter Brust aus Berlin zurück. Im Gepäck eine ausgehandelte Lösung zur Minderung des Lärms entlang der B17. Eine grün bepflanzte, oben geöffnete "Röhre" soll den gestressten Bürgern ein wenig mehr Ruhe geben. Jetzt stellte Straßenbauamts-Leiter Bernhard Wagner am Donnerstagabend dem Marktgemeinderat die Detailplanung vor. Und der stimmte zu - mit einer Ausnahme.
Früherer Kanzlerberater Teltschik belastet Pfahls
Augsburg (hogs) - Der frühere Berater von Altkanzler Kohl, Horst Teltschik, hat Ex-Rüstungsstaatssekretär Pfahls im Augsburger Bestechlichkeitsprozess stark belastet. Pfahls habe bei der Umsetzung des umstrittenen Panzer-Geschäftes mit Saudi-Arabien "sicher einen Ermessensspielraum gehabt", so Teltschik
Menschenhandel: 21 Festnahmen im Allgäu
Kempten (dpa/lby) - Im Allgäu sind bei einer Durchsuchungsaktion 21 Verdächtige wegen Menschenhandels, Einschleusung von Ausländern und Zuhälterei festgenommen worden. Gegen fünf Beschuldigte wurde nach Angaben der Polizei vom Freitag Haftbefehl erlassen. Die Staatsanwaltschaft Kempten und das Polizeipräsidium Schwaben ermittelten seit März gegen eine ausländische Tätergruppe.
140 Tsunami-Opfer aus Bayern identifiziert
München (dpa/lby) - Sieben Monate nach der Flutkatastrophe in Asien ist die Zahl der identifizierten Todesopfer aus Bayern weiter gestiegen. Mittlerweile sei die Identität von 140 Opfern aus dem Freistaat geklärt, teilte das Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstag auf seiner Internetseite mit.
Chronik eines angekündigten Mordes
Für Staatsanwalt Matthias Nickolai ist der Fall klar: Mathias B. und Rolf H. haben am Abend des 12. Juli 2004 im Wald nahe Donauwörth gemeinsam den Schüler Murat Yildiz getötet - und zwar "auf bestialische Weise dem Leben eines jungen Menschen ein Ende gesetzt", wie es Nickolai in schonungslose Worte fasst. Er fordert deshalb die höchste Strafe, die in der deutschen Rechtsprechung möglich ist: lebenslang mit anschließender Sicherungsverwahrung.
Eltern müssen Büchergeld zahlen
Jetzt ist es amtlich: Bayerns Eltern müssen vom kommenden Schuljahr an ein Büchergeld zwischen 20 Euro und 40 Euro für die Schulbücher ihrer Kinder zahlen. Die CSU setzte die umstrittene neue Gebühr am Mittwoch im Landtag gegen den Widerstand von SPD und Grünen durch. Sozialfälle bleiben ausgenommen. Ab dem dritten Kind gibt es ebenfalls eine Befreiung. Neben der Opposition kritisierten Elternvertreter und Gymnasiallehrer das Büchergeld. Auch die Kommunen sind skeptisch.
Fast zwei Drittel der Bayern wollen CSU wählen
München (lb). Trotz sinkender Umfragewerte für die Union insgesamt verzeichnet die CSU in der Wählergunst derzeit Spitzenwerte. Nach einer Umfrage der Instituts für Demoskopie Allensbach kommt die CSU zwei Monate vor der geplanten Bundestagswahl auf 63,5 Prozent. Die SPD liegt der Umfrage zufolge in Bayern lediglich bei 16,4 Prozent. Allerdings ist die Zahl der Befragten mit 250 relativ gering, die Schwankungsbreite deshalb groß.
PISA-Erfolg ist weiblich - Buben hinken hinterher
München (dpa/lby) - Nach mehr als drei Jahrzehnten neigt sich der Geschlechterkrieg dem Ende zu - und es gibt eine klare Siegerin: Auch in Bayerns Schulen haben Mädchen ihre männlichen Altersgenossen inzwischen klar überrundet. An Bayerns PISA-Erfolg haben Mädchen den größeren Anteil. Denn an Gymnasien und Realschulen liegen Mädchen vorn - nach Zahlen und in vielen Fächern auch nach den Leistungen. Erste besorgte Stimmen fordern spezielle Förderung für die benachteiligten Buben.
Erneut Tote in den Bergen
Bei mehreren Bergunglücken sind innerhalb einer Woche sechs Wanderer ums Leben gekommen. Die jüngsten Unfälle ereigneten sich am Wochenende am Nebelhorn sowie bei Schattwald und Imst (Tirol). Die Tage davor war zudem ein Mann am Tegelberg an einem Herzinfarkt gestorben und zwei Frauen waren bei Oberstdorf sowie Bad Hindelang ums Leben gekommen.
Chronik: Der Tod in den Bergen
Ist der Tod in den Bergen stets präsent? In den vergangenen Wochen haben sich zahlreiche tödliche Wanderunfälle in der Region ereignet. Nach Angaben der Bergwacht Bayern ist Bergsteigen jedoch nicht gefährlicher als viele andere Sportarten auch. Insgesamt sei die Statistik mit 60 bis 75 Bergtoten in Bayern seit Jahren relativ konstant. Zu einer Häufung von Unfällen könne es bei schönem Wetter kommen, wenn viele Menschen unterwegs seien. In einer Chronik haben wir tragische Berg-Unglücke der vergangenen Wochen zusammengestellt.
Gutachter: "Angeklagter nicht psychisch krank"
Augsburg (dpa/lby) - Der 42-jährige Angeklagte im Prozess um die Tötung des 15-jährigen Murat ist nach Gutachtermeinung nicht psychisch krank. Bei dem mutmaßlichen Täter liege weder eine Triebanomalie noch eine psychische Störung vor, sagte der Würzburger Psychiater Wolfgang Goebel am Montag als Gutachter vor dem Landgericht Augsburg. Der Angeklagte sei "sehr intelligent" und könne sich gut kontrollieren, es lägen keinerlei Funktionseinträchtigungen oder Hirnschäden vor. Bei ihm bestehe eine extreme Rückfallgefahr.
Landsberger Bankier war über Schreibers Panzerdeal informiert
Augsburg (dpa/lby) - Im Pfahls-Prozess hat der frühere Bankier des nach Kanada geflüchteten Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber Kenntnis von dem Panzergeschäft mit Saudi-Arabien eingeräumt. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Landsberg-Dießen, Hans Reiter (55), sagte am Freitag vor dem Landgericht Augsburg als Zeuge aus, Schreiber habe damals bei der Bank Liquiditätsengpässe gehabt und ihm im März 1991 unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt, er würde "im Auftrag der Bundesregierung" über die Firma Thyssen ein Panzergeschäft mit Saudi-Arabien abwickeln und dafür hohe Provisionen erhalten.
B300: Nadelöhr Waidhofen bald passé
Waidhofen (haju). Das Nadelöhr Waidhofen an der B300 im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist bald Vergangenheit: neue Überholspuren werden den Verkehrsfluss verbessern . Gestern gab Baudirektor Robert Schenk als Leiter des Straßenbauamtes Ingolstadt bekannt, dass das Bauprojekt dank zusätzlicher Mittel rascher voranschreiten kann.
Tote bei Unfällen auf den Straßen und in den Bergen
München (dpa/lby) - Bei Verkehrsunfällen in Bayern sind am Donnerstagabend und Freitagmorgen drei Menschen ums Leben gekommen, mindestens drei weitere wurden schwer verletzt. An der Halserspitze bei Kreuth im Landkreis Miesbach stürzte ein 70 Jahre alter Wanderer in den Tod.
In vielen Bädern Mängel an Chloranlage
In vielen Schwimmbädern in Bayern ist die Chlor-Anlage nicht in Ordnung. Wie aus dem neuesten Jahresbericht der Gewerbeaufsicht hervorgeht, wurden im vergangenen Sommer in 97,7 Prozent aller Bäder Mängel festgestellt. Oft entsprach die Dosiereinrichtung für das Chlorgas nicht den Vorschriften oder es fehlten Schutzausrüstungen. Inzwischen sei eine Behebung der Mängel veranlasst, betonte das Gesundheitsministerium.
Ohne Deutschkenntnisse keine Einschulung
München (lb). Die Staatsregierung will das Erziehungs- und Unterrichtsgesetz ändern, damit künftig keine Einwandererkinder ohne Deutschkenntnisse mehr eingeschult werden können. Kinder, die keinen Kindergarten besucht haben und nicht ausreichend Deutsch können, werden zurückgestellt und zum Besuch eines Vorkurses verpflichtet. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) reagierte skeptisch, die Grünen lehnten den Plan ab.