Der Fuggerexpress der Bahn war besser als Go-Ahead
Plus Regionalzüge zwischen München und Schwaben fuhren früher zuverlässiger. Dennoch könnte es für den neuen Anbieter künftig mehr Steuergeld geben.
Bahnfahrende haben es vermutlich schon länger geahnt, doch jetzt ist es amtlich: Die Go-Ahead-Regionalzüge, die zwischen München, Augsburg, Ulm und Würzburg unterwegs sind, kommen an ihre Vorgänger von der Deutschen Bahn nicht heran. Wie aus einer Aufstellung des Verkehrsministeriums hervorgeht, war der Fuggerexpress in den vergangenen Jahren pünktlicher und zuverlässiger als sein Nachfolger, der es im regionalen Schienennahverkehr eigentlich besser machen sollte. Jetzt ist offen, ob Go-Ahead den Vorgänger je einholt.
Wo Go-Ahead in Bayern fährt
Die blauen Züge von Go-Ahead fahren in Bayern seit knapp zwei Jahren im Allgäu zwischen München, Memmingen und Lindau. Während es dort überwiegend gut läuft, war im sogenannten Augsburger Netz, das weitaus größer ist, von Beginn an der Wurm drin: Lokführermangel, Triebwagen, die im Winter schwächelten, und viele Baustellen führten zu massiven Ausfällen und Verspätungen. Insgesamt sollte Go-Ahead Bayern, das in Augsburg sitzt und rund 500 Beschäftigte hat, auf den Strecken München–Augsburg–Ulm, München–Augsburg–Donauwörth–Treuchtlingen–Würzburg und Donauwörth–Aalen ab Dezember 2022 im Monat 6500 Zugfahrten anbieten. Sollte.
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Die Diskussion ist geschlossen.
An sich ist ein Vergleich mehrer Angebote ja meist zuträglich für den Preis (aus Käufersicht). Allerdings bei so komplexen Projekten wie beim Betrieb des Schienenverkehrs für eine ganze Region funktioniert ein Bieterverfahren leider nur noch bedingt: Meist werden dann Äpfeln mit Birnen verglichen, was zum Zuschlag eines eigentlich schlechteren Bieters führen kann. Dass ein Go Ahead inkl. Beschaffung neuer Züge, Bau neuer Gebäude (die wollen auch erst mal abbezahlt werden), Suchen, Einstellen und Schulen von neuem Personal, etc. günstiger ist als die DB bisher ist schwer vorstellbar. Entweder hat die DB dann über Jahre ihre Preise aufgrund Monopolstellung ins Uferlose getrieben, oder Go Ahead hat einen derartigen Kampfpreis angeboten, dass der bisher bekannte Service nicht mehr aufrechterhalten werden kann - bzw. nur mit massiven Nachforderungen.
Aktuell jedenfalls ist der Wechsel des Anbieters alles andere als eine Erfolgsgeschichte.
Tja, das System Ausschreibung und wenn immer nur der Preis entscheidet. Jeder kennt denn Spruch: wer billig kauft, kauft zweimal. Jetzt ist das Problem nicht nur bei der Bahn, sondern es fehlen auch Busfahrer. München muss schon Buslinien streichen oder ausdünnen.
Auch hier liegt das Problem an der schlechten Bezahlung, ursächlich begründet durch Ausschreibung und dem Prinzip “billig gewinnt”.
Jetzt sind wir aber überrascht - muss doch GoAhead unter gleichen Bedingungen noch die Rendite für die Investoren und die Fremdkapitalzinsen für die Investition erwirtschaften, die alle in die englische Zentrale überwiesen werden müssen...Welcome Privatisierung!
Lieber Gregor B., Sie glauben also, das ein rein staatlicher Betrieb keine Fremdkapitalzinsen und Renditen erwirtschaften muß, weil ja der Steuerzahler für alles aufkommt ? Wellcome im Sozialismus, da hat's der Staat gerichtet und das Geld dafür kam....ja wo kams denn eigentlich her, ? Sicher nicht von zufriedenen Kunden, denn das etwa die DDR Reichbahn ein Beispiel an Kundenservice, Pünktlichkeit, Sauberkeit und Comfort war und die Bahnreisenden einen dafür adäquaten Preis zahlten, das wäre mir neu. Und die Bundesbahn konnte vor der Privatisierung auch nur funktionieren, weil eben der Bund Milliarden an Steuern zugeschossen hat. Schön, kann man ja so machen. Dummerweise wollen auch noch die Sozialwohnungen was vom Steuerkuchen umd wenigstens die Dächer und Fenster dicht zu halten, die Empfängervom Bürgergeld, die Empfänger der Mindestrente, die Bundeswehr , unsere rührigen Abgeordneten und...und...und natürlich die Damen und Herren Beamtenpensionäre, welche am Ende ihre entbeerungsreichen Berufslebens wenigstens eine auskömmliche Pension vom Steuerzahler beziehen und damit keine privaten Altersvorsorgen etwa in Form von Mieteinnahmen oder Kapitalzinsen brauchen um mit ihrem Alterseinkommen etwa in die Nähe eines mittleren Beamten zu kommen . Und somit auch nicht befürchten müssen eine Teil ihrer Ersparnisse in Form von Grunderwerbssteuern, Kapitalertragssteuern, Grundsteuern und Vermögensteuern zum Betrieb einer halbewgs funktonierenden staatlich betriebenen Bahn abgeben zu müssen.
(edit/mod/NUB 7.3)
Lieber Christoph S. Immer ruhig, ruhig...wenn für Sie alles was nicht privat ist, Sozialismus ist, dann haben Sie aber ein ganz großes Stück vom politischen Horizont noch nicht entdeckt. Das wünsche ich Ihnen aber, da gibt es viel zu entdecken.
"Sogar in Corona-Zeiten"? Die Pünktlichkeitsstatistik bei der DBAG war doch deutschlandweit während Corona besser als davor, dachte ich? Grund hierfür das ausgedünnte Fahrplanangebot und das geringere Fahrgastaufkommen. Das nun als Maßstab zu nehmen, und zu behaupten, die schöngerechneten Statistiken der Deutschen Bahn wären hier ein Indikator für besonders schlechte Leistung, ist ein wenig komisch. Den Vergleich sollte man hier vllt eher zur Betriebsaufnahme von DB Regio auf dem Fugger-Express ziehen.
Das Verkehrsministerium ist natürlich in erster Linie auf dem richtigen Weg, die Leistung zu prüfen und die entsprechenden Strafzahlungen zu erfassen - und natürlich das Vergabeverfahren zu überdenken. Dennoch sollte die Wahl der Vergleichswerte kritisch hinterfragt werden - insbesondere auch die Interpretation dieser.