Die Retter werden nur noch mit der 112 alarmiert
Günzburg Der Betreibervertrag ist unterzeichnet. Damit steht fest: die neue Integrierte Leitstelle Donau-Iller kommt nach Krumbach. Im Februar 2010 soll sie in Betrieb gehen. "Wir sind optimistisch", erklärte Landrat Hubert Hafner gestern bei der Unterzeichnung im Günzburger Landratsamt. Sollte es keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten geben, müsste der Termin einzuhalten sein.
Bald neue Notrufnummer
Ein Griff zum Telefon soll dann genügen, um Feuerwehr und Krankenwagen gleichzeitig anfordern zu können. Wertvolle Minuten bei der Alarmierung der Rettungskräfte könnten so gespart werden, wie der Landesgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), Leonhard Stärk, meinte. Geplant ist die einheitliche Notrufnummer 112.
Es wird mit Betriebskosten von etwa 1,02 Millionen Euro pro Jahr gerechnet. Allein 200 000 Euro bis 300 000 Euro fallen an, weil die Polizei dann nicht mehr wie bisher den Rettungsdienst alarmiert. Die Kosten werden sich die Landkreise Günzburg, Neu-Ulm, Unterallgäu und die Kreisstadt Memmingen teilen. Wie viel Geld für neue Technik und Bauarbeiten ausgegeben werden muss, ist noch nicht genau bekannt.
Bis 2010 soll die Integrierte Rettungsleitstelle in das Gebäude in der Burgauer Straße in Krumbach umgezogen sein. Es wird derzeit von einem Raumausstatter genutzt. "So kann man die Umbauarbeiten vornehmen, ohne den Betrieb der Rettungsleitstelle zu behindern", sagte Krumbachs Bürgermeister Willy Rothermel. 19 Mitarbeiter sind in der alten Rettungsstelle in Krumbach beschäftigt. Änderungen beim Personal sind zunächst nicht vorgesehen.
"Der richtige Platz"
Rothermel betonte, er sei von Anfang an davon überzeugt gewesen, dass Krumbach der richtige Platz für eine Rettungsleitstelle sei. Auch halte er es für richtig, dass das Bayerische Rote Kreuz als Betreiber ausgewählt wurde.
Bevor Landrat Hubert Hafner und der Landesgeschäftsführer des BRK, Leonhard Stärk, ihre Unterschriften unter den Betreibervertrag setzten, wollten sie eines deutlich machen: Es dürfe in Zukunft keine Gräben zwischen der Leitstelle in Krumbach und der Feuerwehr in Neu-Ulm geben. Auch die Neu-Ulmer Feuerwehr hatte sich um die Leitstelle beworben, konnte sich letztendlich aber nicht durchsetzen (wir berichteten).
Zum Streit bei der Vergabe der Leitstelle mit Neu-Ulm erklärte Landrat Hafner, das Verwaltungsgericht Augsburg habe "kein Haar in der Suppe gefunden" und die Regierung von Schwaben "hat bestätigt, dass ein einwandfreies Verfahren stattfand".
Die Neu-Ulmer hatten dem Roten Kreuz vorgeworfen, mit falschen Zahlen um den Standort in Krumbach gekämpft zu haben.
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