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Konflikte: Erster Gipfel seit 18 Jahren: Europarat stützt Ukraine

Konflikte

Erster Gipfel seit 18 Jahren: Europarat stützt Ukraine

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    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, M) spricht beim Gipfel des Europarates in Islands Hauptstadt Reykjavik.
    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, M) spricht beim Gipfel des Europarates in Islands Hauptstadt Reykjavik. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Zum Auftakt seines ersten Gipfeltreffens seit 18 Jahren hat sich der Europarat mit seinen 46 Mitgliedstaaten klar an die Seite der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland gestellt. "Die Ukraine kämpft für die Demokratie und für die Freiheit. Es ist unser gemeinsamer Kampf", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der Eröffnungssitzung, zu der auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video aus Kiew zugeschaltet wurde.

    Scholz spricht von "Putin'schen Imperialismus"

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) forderte die Ahndung russischer Kriegsverbrechen, sprach sich aber auch dafür aus, die Brücken zum "anderen Russland" jenseits von Präsident Wladimir Putin und seiner Regierung nicht abzubrechen. Irgendwann werde Russlands Krieg gegen die Ukraine enden, und er werde nicht mit einem Sieg des "Putin'schen Imperialismus" enden, sagte er.

    "Bis dahin sollten wir als Europarat Brücken aufrechterhalten zu den Vertretern und Vertreterinnen eines anderen Russlands, eines anderen Belarus - und so die Perspektive einer demokratischen, friedlichen Zukunft beider Länder offenhalten - so unwahrscheinlich sie uns heute auch erscheinen mag."

    Historisches Treffen

    Der Europarat war 1949 als Hüter von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaat in Europa gegründet worden und ist von der Europäischen Union unabhängig. Ihm gehören auch deutlich mehr Länder an als der EU - fast alle europäischen Staaten. Die Ukraine ist seit 1995 Mitglied. Russland wurde nach der Invasion in der Ukraine ausgeschlossen, Belarus ist suspendiert und bei dem Gipfel nur noch als Beobachter vertreten.

    Es ist erst das vierte Gipfeltreffen der Staatengruppe in ihrer mehr als 70-jährigen Geschichte. Mehr als 30 Staats- und Regierungschefs nehmen teil. Neben Scholz sind auch der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Rishi Sunak dabei. Russlandfreundliche Staats- und Regierungschefs wie der serbische Präsident Aleksandar Vucic und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban kamen dagegen nicht nach Island.

    Dank von Selenskyj an Verbündete

    Am Mittwoch soll bei dem Gipfel ein Register für die Erfassung der Kriegsschäden in der Ukraine ins Leben gerufen werden. "Ich rufe alle Staaten auf, sich ihm anzuschließen und aktiv zu seiner Ausarbeitung beizutragen", sagte Macron. Die anerkannte technische Expertise des Rates in rechtlichen und institutionellen Fragen werde die Widerstandsfähigkeit der Ukraine unterstützen.

    Selenskyj, der in den letzten Tagen bei Besuchen in Rom, Berlin, Paris und London um Unterstützung geworben hatte, bedankte sich für die Hilfe der Verbündeten. "Russland bemüht sich sehr, seine Fähigkeit zu töten zu verbessern. Wir bemühen uns sehr, den Schutz unserer Bevölkerung zu verbessern", sagte er, mit Blick auf die Lieferung von Luftverteidigungssystemen. "Wir zeigen, was unsere 100 Prozent bedeuten und was die Macht der freien Welt bedeutet", betonte Selenskyj.

    (dpa)

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