Trotz Geisterspiel-Vorstoß: FCA startet eingeschränkten Ticket-Verkauf
Markus Söder kündigt an, dass in Bayern bald keine Fans mehr ins Stadion dürfen. Dennoch startet der FCA seinen Vorverkauf für das Spiel gegen Bochum.
Zwar gab es bei der Telefonkonferenz von Bund und Ländern mit der geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz (SPD) am Dienstag noch keine Entscheidung, doch deutet alles daraufhin, dass die Zeit der Großveranstaltungen mit vollen Stadien im Profisport ein weiteres Mal abläuft. Dennoch startet der Fußball-Bundesligist FC Augsburg am heutigen Mittwoch ab 9.30 Uhr mit dem Kartenvorverkauf für das wichtige Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den VfL Bochum.
Bayerns Ministerpräsident will in Kürze wieder Publikum im Stadion verbieten
Wegen der sich stets verschärfenden Corona-Lage herrscht in der Politik ein Konsens, ausverkaufte Stadien schnellstmöglich zu untersagen und die Zuschauerkapazitäten in den Bundesligen wieder drastisch zu reduzieren. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert gar Geisterspiele in der Bundesliga bis zum Jahresende. Fraglich ist aber, ob da andere Bundesländer mitziehen, bei denen die Inzidenzen weitaus niedriger als in Bayern sind. „Wir versuchen, das noch mal deutschlandweit umzusetzen, wir würden aber in Bayern da an der Stelle auch einen Alleingang machen“, erklärte Söder weiter.
In Bayern gilt nach der aktuellen Fassung der bayerischen Infektionsschutzmaßnahmen-Verordnung für Sportveranstaltungen bisher eine Kapazitätsbeschränkung von maximal 25 Prozent der üblichen Stadionkapazität bei Einhaltung der „2G plus“-Regelung.
Das gilt aktuell für den Ticketverkauf beim FC Augsburg
Und aufgrund dieser gesetzlichen Vorgaben startet der FC Augsburg am Mittwochmorgen um 9.30 Uhr seinen Kartenvorverkauf „in Abstimmung mit den zuständigen Behörden“, wie der Verein in einer Pressemitteilung am Dienstagabend mitteilte. Die Sitzplätze stehen im „Schachbrettmuster“ zur Verfügung. Das bedeutet, dass wie zu Saisonbeginn immer ein Platz frei bleiben muss und die vordere bzw. hintere Reihe jeweils versetzt genutzt werden müssen. Auch Stehplätze können genutzt werden. Auf der Ulrich-Biesinger-Tribüne stehen rund 800 Tickets zur Verfügung, die sich aus der Berechnung der Fläche mit den Abstandsregelungen ergeben.
Allerdings scheint der FCA angesichts der Söder-Pläne vorsichtig und im Sinne der Fans zu planen. So soll nach Informationen unserer Redaktion der Eintrittspreis erst abgebucht werden, wenn das Spiel auch vor Zuschauern stattgefunden hat.
In der Deutschen Eishockey Liga führte die bayerische Vorgabe, nur noch 25 Prozent der Hallen-Auslastung zu genehmigen, zu unterschiedlichen Lösungen. Während in Ingolstadt und Nürnberg die VIP-Logen gut besetzt waren und auch Zuschauer eingelassen wurden, spielten die Augsburger Panther vor leeren Rängen. Eine weitere Saison mit Geisterspielen würde den Klub vor riesige finanzielle Herausforderungen stellen. Bereits in der vergangenen Saison konnten die Panther einen stark reduzierten Etat nur dank der Finanzspritzen der Bundesregierung für den Profisport stemmen. (ötz/dpa/ms)
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