Der Winter kommt: So bereiten sich die Straßenmeistereien auf Schnee und Eis vor
Mehr als 90 Beschäftigte kümmern sich allein im Gebiet des Bauamtes Krumbach um rund 950 Kilometer Straßennetz in den Kreisen Neu-Ulm, Günzburg und Dillingen.
Aktuell ist bei dem warmen Herbstwetter an Schnee noch nicht zu denken, aber in den nächsten Wochen werden die Temperaturen zumindest nachts unter null Grad sinken. Für die 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vier Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamtes Krumbach (Dillingen, Günzburg, Krumbach, Neu-Ulm) können Schnee und Eis kommen. Zuständig ist das Staatliche Bauamt Krumbach für alle Staats- und Bundesstraßen in den Landkreisen Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm sowie für die Kreisstraßen in den Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm. Auch im Bereich des Staatlichen Bauamtes Kempten, das unter anderem für die B300 bei Kettershausen und Babenhausen zuständig ist, laufen die Vorbereitungen.
Mithilfe moderner Technik und umfassender Kenntnisse über die Meteorologie, die Wirkungsweise von Taustoffen sowie die Einsatzmöglichkeiten der 44 Winterdienstfahrzeuge können die Straßenmeistereien frühzeitig reagieren und die Sicherheit und Leistungsfähigkeit des Straßennetzes sicherstellen.
So arbeitet der Winterdienst in der Region
„Schon in der Nacht beobachten die Mitarbeiter in Schichtarbeit die Straßenzustands- und Wetterprognosen des Deutschen Wetterdienstes, um herauszufinden, wo es glatt werden könnte. Den Einsatzleitern steht dabei ein dichtes Netz an Straßenwetterstationen und Glättemeldeanlagen zur Verfügung, die Informationen über die Fahrbahntemperatur und die Luftfeuchtigkeit liefern“, erklärt Klaus Huggenberger, Straßenmeister der Straßenmeisterei Dillingen.
Dabei gehen die Winterdienste in den Gebieten der beiden Straßenbauämter Kempten und Krumbach die Sache unterschiedlich an: Im Allgäu kommt wie schon seit Jahren sogenanntes Feuchtsalz zum Einsatz. Das körnige Salz wird direkt vor dem Aufbringen auf die Fahrbahn mit einer Solelösung benetzt. Damit wird mit weniger Salz eine schnellere Tauwirkung erzielt und der Verlust durch Verwehung minimiert.
Im Gebiet des Bauamtes Krumbach wird verstärkt mit Sole gestreut
In den Landkreisen Neu-Ulm, Günzburg und Dillingen setzt der Winterdienst eine andere Methode ein: Anstelle von Feuchtsalz wird dabei verstärkt Flüssigsalz, also reine Salzsole, verwendet. Durch die Flüssigstreuung soll der Salzverbrauch weiter reduziert und zugleich die Qualität des Winterdienstes weiter verbessert werden. Klaus Huggenberger erklärt dazu: „Der Einsatz von Sole verbessert die Wirksamkeit, weil Sole auf trockener Fahrbahn eine deutlich längere Liegedauer hat als Feuchtsalz. Außerdem reduziert der Einsatz von Sole den Salzverbrauch, das trägt zur Wirtschaftlichkeit bei und schont die Umwelt“.
Fängt es dann tatsächlich an zu schneien, müssen die Mitarbeitenden raus. Im Krumbacher Zuständigkeitsbereich stehen die 44 Räum- und Streufahrzeuge, darunter 15 eigene und 29 Unternehmerfahrzeuge bereit, auf die die Straßenmeistereien zugreifen können. Im Allgäu sind es 20 eigene Fahrzeuge der Meistereien und 56 angemietete Unternehmerfahrzeuge. Auf den überdurchschnittlich hoch belasteten Bundes- und Staatsstraßen ist die Befahrbarkeit der Straßen von ganz besonderer Bedeutung. Rund um die Uhr ist der Winterdienst dann im Einsatz. Etwa zwei bis drei Stunden dauert es, bis ein Winterdienstfahrzeug seine zugeteilte Route einmal gefahren ist, inklusive Salznachladen und Tanken.
In den Zentrallagern liegen Tausende Tonnen Streugut
Für Streugut in ausreichender Menge ist vorgesorgt: „Selbst im Falle eines lang anhaltenden Winters reichen die Vorräte in den Streuhallen. Und sollte es doch mal knapp werden, können die Straßenmeistereien auf das regionale Zentrallager in Aislingen im Landkreis Dillingen zugreifen“, beruhigt Huggenberger, „dort ist eine Nachlieferung stets gewährleistet.“ Die fünf Straßenmeistereien des Staatlichen Bauamtes Kempten haben ebenfalls vorgesorgt und die Salzhallen bis zur Decke mit Streusalz gefüllt. Etwa 11.000 Tonnen lagern in den Meistereien und 23.000 Tonnen im Zentrallager in Durach.
Damit diesen Winter alles reibungslos abläuft, wünschen sich die Zuständigen für den Winterdienst, dass auch die Autofahrer ihren Teil dazu beitragen, nur mit Winterreifen fahren und auf angepasste Geschwindigkeit und ausreichend Abstand achten. (AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.