
Der Radelspaß 2023 wird für Tausende in der Region zum Hochgenuss


Beim Donautal-Radelspaß in und um Ziemetshausen gab es am Wochenende zahlreiche Höhepunkte. Die Touren führten durch eine der reizvollsten Landschaften Schwabens.
So manch einer schwärmte an diesem Tag von der malerischen Hügellandschaft der Stauden zwischen Ziemetshausen und Markt Wald. Erstmals führte beim Donautal-Radelspaß eine der Strecken durch dieses Gebiet. Und das bei bestem Radelwetter. So wurde der Donautal-Radelspaß mit seinen vielen Attraktionen einmal mehr zu einer Erfolgsgeschichte. Die Organisatoren gehen davon aus, dass möglicherweise rund 15.000 Radlerinnen und Radler am Wochenende nach Ziemetshausen kamen. Das wäre ein neuer Rekord.
Die Teilnehmer konnten ein Programm genießen, das mit viel Herzblut und auch großem ehrenamtlichen Engagement zusammengestellt wurde. Drei Runden standen diesmal zur Auswahl: Eine 48 Kilometer lange Strecke, die von Ziemetshausen über Langenneufnach nach Markt Wald und über Aichen wieder zurück nach Ziemetshausen führte. Alternativ konnten 43 Kilometer von Ziemetshausen über Ettelried, Münsterhausen, Ursberg und Thannhausen wieder zurück nach Ziemetshausen geradelt werden. Weiter gab es die elf Kilometer lange AOK-Familienrunde/Energie-Schwaben-Naturrallye zwischen Ziemetshausen und Uttenhofen.
Zum dritten Mal fand der Radelspaß in Ziemetshausen statt
Der Radelspaß fand nach 2011 und 2013 zum dritten Mal in Ziemetshausen statt und führte durch die drei Landkreise Günzburg, Augsburg und Unterallgäu. Der Radelspaß - das sind auch die besonderen Attraktionen am Wegesrand. Entlang der Strecken gab es 28 Stationen mit umfassenden Angeboten vom Schnupper-Segelfliegen in Thannhausen bis hin zur Meditation in der Kirche von Obergessertshausen. Angesichts der großen Resonanz war die Freude bei Donautal-Aktiv groß.
Am Sonntagvormittag wurde in verschiedenen Grußworten, unter anderem von Landrat Dr. Hans Reichhart und Ziemetshausens Bürgermeister Ralf Wetzel, die Bedeutung des Donautal-Radelspaßes für die Region umfassend gewürdigt. Wetzel sprach von „Radeln zu Gast bei Freunden.“

Ein besonderer Tag war es für Angelika Tittl, die seit 2005 den Radelspaß maßgeblich organisiert hatte. Nun steht ihre Pensionierung an, Ziemetshausen war für sie ein schönes Finale. Von einer vielfachen Radelspaß-Teilnehmerin habe sie ein Geschenk erhalten, berichtet sie. „Mir kommen jetzt fast die Tränen.“ Zugleich sei der Blick auf die vielen Teilnehmer eine große Freude.
Ehrenamtliche Leistung bekam beim Donautal-Radelspaß in und um Ziemetshausen ein beeindruckendes Gesicht. Auch dafür gab es am Wochenende viel Lob. In verschiedenen Redebeiträgen wurde wiederholt die große Bedeutung der Sponsoren - dies sind Energie Schwaben (Hauptsponsor), LEW, AOK, Günzburger Radbrauerei, Bissinger Auerquelle, die Volksbanken und Raiffeisenbanken in den Kreisen Günzburg und Dillingen sowie die Sparkassen Günzburg-Krumbach und Dillingen-Nördlingen - hervorgehoben.
Erstmals fand der Radelspaß 2005 in Gundelfingen statt. Der federführende Verein Donautal-Aktiv betreut für die Kreise Dillingen und Günzburg verschiedene Projekte der Regionalentwicklung oder auch im Bereich Tourismus. Viele Menschen verbinden ihn aber vor allem intensiv mit den Radelspaß-Veranstaltungen. Welche Dimension der Donautal-Radelspaß inzwischen erreicht hat, wurde in Ziemetshausen sichtbar. Eine wesentliche Rolle spielte in Ziemetshausen einmal mehr die Zentralveranstaltung, zu der bereits viele gekommen waren. Nach einer Fahrradsegnung durch Pfarrer Bernhard Endres und einem Aufwärmprogramm für Radlerinnen und Radler schwang sich eine Reihe von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für eine "Promirunde" auf den Sattel.

Serviert wurden beim Radelspaß viele selbst gemachte Köstlichkeiten. Bei der Zentralveranstaltung in Ziemetshausen gab es ein umfangreiches Bühnenprogramm, an dem sich auch viele heimische Akteure wie beispielsweise der Wäckerle-Chor beteiligten. Auf eine beachtliche Resonanz stieß auch der Gesundheitsmarkt Schwäbisches Donautal. Dabei präsentierten sich viele Aussteller, unter anderem der ADFC Augsburg und der Heimatverein Ziemetshausen. Es gab beispielsweise Tipps für Rad- und Wandertouren, Ernährungstipps oder auch Gewinnspiele.
Zudem gab es beim Radelspaß eine DKMS-Typisierungsaktion. DKMS steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Die DKMS hat ihren Sitz in Tübingen. Sie setzt sich ein für die Registrierung von Stammzellspendern. Mit dem Ziel, auf der ganzen Welt Blutkrebspatienten mit einer Stammzelltransplantation eine Genesung zu ermöglichen.
Am Samstag gab es in Ziemetshausen ein umfassendes Bühnenprogramm
Die Ouvertüre für den Radelspaß gab es bereits am Samstag bei der Umsonst-und-draußen-Party mit einem umfassenden Bühnenprogramm, zu dem sich nach Schätzung der Organisatoren rund 1500 Besucherinnen und Besucher einfanden. Und dann hieß es am Sonntag für viele Radler einfach nur: losradeln, eintauchen in eine der reizvollsten schwäbischen Landschaften zwischen Schmellerforst und Christoph-Scheiner-Turm (der Aussichtsturm erinnert an den aus Markt Wald stammenden Astronomen Christoph Scheiner (1573 in Markt Wald geboren).

Bei so manchem Radler fuhr gewissermaßen die Frage mit, woher denn der rätselhafte Name Stauden stammt. Darüber diskutierte auch eine fröhliche Gruppe aus Krumbach, die wir am Christoph-Scheiner-Turm trafen. Mit Blick auf den Begriff Stauden spielt der Augsburger Wanderschriftsteller Gustav Euringer (1854 bis 1922) eine wichtige Rolle. In seinem Werk „Auf nahen Pfaden“ (1898) schreibt Euringer über einen uralten volkstümlichen Ausdruck, der ein Gebiet mit „ziemlich viel Stauden und Buschwerk“ umschreibt. Auch darüber konnte man bei Speis und Trank am Wegesrand ein angeregtes Radler-Gespräch führen. Und natürlich über den Astronomen Christoph Scheiner. „Der Scheiner, des war wohl scho a Hund“, meint ein Herr aus der Krumbacher Gruppe. Radeln und miteinander ins Gespräch kommen: Nicht zuletzt ist das ein tragender Gedanke für den Donautal-Radelspaß.
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