Das Update zum Ukraine-Krieg vom 19. Mai
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Viele Wochen lang war das Leben der Menschen in Kiew von einem Gefühl geprägt: Angst. Sie versteckten sich vor russischen Bomben in Kellern, Bunkern und U-Bahn-Schächten. Harrten dort aus, fürchteten um ihr Leben. Doch ganz langsam beginnt in Kiew wieder das normale Leben. Menschen sitzen vor Bars, gehen ins Restaurant, joggen über den Maidan.
Selbst wenn die Sirenen schrillen und vor einem Luftangriff warnen, verweilen viele draußen. Die Russen, sagen sie, hätten gerade anderes zu tun, als Kiew zu bombardieren. Zwar warnen Verwaltung und Politik ausdrücklich davor, den Alarm zu ignorieren, bitten darum, sich in Sicherheit zu bringen. Doch es scheint, als hätten viele Einwohnerinnen und Einwohner von Kiew einen Weg gefunden, mit der Bedrohung zu leben. Unser Reporter Cedric Rehman war in dort und nimmt Sie mit in den neuen Kriegs-Alltag der Menschen in Kiew..
Der Tag: Auch am Donnerstag war Altkanzler Gerhard Schröder ein Thema. Der SPD-Mann und langjährige Putin-Freund ist vielen ein Dorn im Auge, weil er trotz des Krieges in der Ukraine seine Lobby-Ämter für den russischen Energiekonzern Gazprom nicht niederlegt. Deshalb wurde ihm nun ein Teil seiner Privilegien gestrichen, die er als ehemaliger Bundeskanzler Deutschlands genießt. So muss Schröder unter anderem die Mitarbeiter und das Büro, das ihm zustehen, abgeben. Sein Ruhegehalt und den Personenschutz darf er jedoch behalten. Das hat der Haushaltsausschuss im Bundestag am Donnerstag entschieden. Auch das Europaparlament fordert unterdessen ein strikteres Vorgehen gegen Schröder. Von dort heißt es, der Altbundeskanzler solle mit Sanktionen belegt werden.
Weil die russische Flotte die Schwarzmeer-Häfen der Ukraine blockiert, droht in der Welt eine drastische Hungersnot. Denn sowohl Russland als auch die Ukraine gelten als wichtige Exporteure von Getreide. Doch das kommt derzeit nicht in anderen Ländern an. Außenministerin Annalena Baerbock spricht in diesem Zusammenhang von einem "Kornkrieg" und sagt, Russland benutze den Hunger der Welt als Waffe. Die Russen haben nun gesagt, sie seien bereit, die Häfen zu öffnen. Allerdings nur, wenn der Westen die Sanktionen, die er gegen Russland verhängt hatte, lockere.
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Die Lage: Die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sind ins Stocken geraten. Am Dienstag bestätigten beide Länder, dass die Verhandlungen ausgesetzt wurden. Der ukrainische Unterhändler Mychajlo Podoljak machte deutlich, dass Kiew keinen Diktatfrieden akzeptieren werde. Am Donnerstag äußerte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz zu den Verhandlungen. Er sagte: "Einen Diktatfrieden wird es nicht geben. Die Ukrainerinnen und Ukrainer akzeptieren diesen nicht – und wir auch nicht. Erst wenn Putin das versteht, dass er die Verteidigung der Ukraine nicht brechen kann, dann wird er ernsthaft über Frieden verhandeln."
Die Region: Seit 27 Jahren pflegt Herrmann Wech Beziehungen in der westukrainischen Stadt Kalusch. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist der 79-Jährige aus dem Landkreis Augsburg unermüdlich. Er sammelt Spenden und fährt diese auch selbst ins Kriegsgebiet. Mehr als 15.000 Euro hat Wech schon gesammelt und dafür Hilfsgüter gekauft. Am 21. Mai bricht er wieder auf, um eine Ladung nach Kalusch zu fahren. Was ihn bewegt? Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kam er selbst als Flüchtling aus dem Sudetenland.
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