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Jahresrückblick
30.12.2021

ABBAtare und "allesdicht"? Bond und Zeh! Gesichter des Jahres in der Kultur

Ob in der Literatur, im Film oder in der Musik: Sie prägten das Jahr 2021.
Foto: dpa/AZ

Das Comeback des Jahres, die Oscar-Überraschung, dazu Blockbuster und Bestseller: Zu den Höhepunkten der Kultur 2021 gehörten aber aber auch Hashtags - und eine Dichterin.

So werden Abba bei Ihrer Avatarshow ab nächstem Jahr zu sehen sein.
Foto: Industrial Light, dpa

Abba und die Abbatare - der zeitlose Triumph alter Schweden

Neulich in der Fußgängerzone, der Winter hat bereits Einzug gehalten, ein Mann Anfang 50 ereifert sich am Smartphone: „Weißt du, Mama, ich habe schon lang keine CD mehr gekauft. Aber eine neue Abba? Das musste einfach sein!“ So bebt „Voyage“, das Pop-Ereignis 2021 noch in beseelten Bekenntnissen nach. Eine Rückkehr ganze 40 Jahre nach dem Werk, das bislang den Abschluss einer eigentlich kurzen, aber legendären Karriere des Schweden-Vierers bildete.

Die Pop-Vergangenheit hat, samt massenhaftem Tonträgerkauf, noch mal die Pop-Gegenwart erobert: erfolgreichstes Album des Jahres nicht nur in Deutschland, Nummer eins auch in England, wenn auch wieder nicht ganz an der Spitze in den USA (aber mit Platz zwei erstmals überhaupt in den Album-Top-Ten dort). Es soll kein weiteres folgen von den Ex-Paaren Agnetha Fältskog, 71, und Björn Ulvaeus, 76, sowie Benny Andersson, 75, und Anni-Frid Lyngstad, 76. Auch keine Tour.

Aber dafür springen die vier gleich mal der Zeit enthoben in die Zukunft – und setzen Maßstäbe. Es gab ja schon Auferstehungen per Animation zu Konzerten, etwa von Whitney Houston – und es gibt bereits rein virtuelle Popstars wie die ewig 16-jährige Figur Hatsune Miku in Japan. Abba aber bauen gleich ein eigenes Showtheater in London, in dem künftig ihre Abbilder aus dem Jahr 1979 animiert auftreten: Abbatare! Zwischen 500 und 1000 Künstlerinnen und Künstler sollen an der Umsetzung bis zur Premiere im Mai 2022 mitarbeiten. Mamma Mia!

Ob man das Album nun gelungen findet oder nicht: Den Vieren ist Erstaunliches gelungen. Sie haben fraglos zu einem noch guten, würdevollen Zeitpunkt die Vergangenheit wieder aufleben lassen und ein zeitloses Erbe in Szene gesetzt.

Machten mit Hashtags Schlagzeilen: Karin Hanczewski und Jan Josef Liefers.
Foto: Daniel Reinhardt, dpa - Oliver Berg, dpa

Karin Hanczewski und Jan Josef Liefers – mit Hashtags ins Rampenlicht

Die eigene Popularität für ein politisches Anliegen nutzen und mit Kolleginnen und Kollegen maximale Reichweite erzeugen – gleich zwei Mal war dies bei bekannten Fernsehschauspielerinnen und -schauspielern 2021 zu beobachten: Hier Jan Josef Liefers und fünfzig weitere, die unter dem Stichwort #allesdichtmachen sich in jeweils einem kurzen Video satirisch zu den Corona-Maßnahmen geäußert haben und dafür auch viel Beifall von der Querdenker-Szene und der AfD erhalten haben – dort Karin Hanczewski und 184 weitere Schauspielerinnen und Schauspieler, die unter dem Stichwort #actout sich als homosexuell, non-binär und trans geoutet haben, verbunden mit einem Appell für mehr Sichtbarkeit in Filmen und für gleiche Behandlung bei der Vergabe von Rollen.

Die Diskussion nach #actout ebbte deutschlandweit relativ schnell wieder ab. Eingetreten ist für die 40-jährige Karin Hanczewski dann aber genau das, was im Manifest der Künstlerinnen und Künstler beklagt wurde: Die Schauspielerin bekam nur noch Rollenangebote für lesbische Frauen, als ob Schauspielerinnen und Schauspieler jeweils nur das spielen können, was sie selbst auch sind.

Der 57-jährige Jan Josef Liefers, der im beliebtesten deutschen „Tatort“ den Kult- Rechtsmediziner Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne gibt, schaffte es, Gesicht der #allesdichtmachen-Aktion zu bleiben, ohne im Querdenker-Milieu verortet zu werden. Er musste zwar Monate warten, der Einladung auf eine Intensivstation unter #allemalneschichtmachen zu folgen, stellte sich dem aber, sah dort Todkranke, äußerte sich auch da öffentlich und zwar für Impfungen – auch wenn das letztlich die Entscheidung jedes Einzelnen sei.

Sie prägten das Film-Jahr 2021: Chloé Zhao und Daniel Craig.
Foto: Etienne Laurent, dpa - Nicola Dove, Universal/dpa

Chloé Zhao und Daniel Craig – ein neues Gesicht kommt, ein gewohntes geht

Die Regisseurin Chloé Zhao und der Bond-Darsteller Daniel Craig markieren mit ihren beiden neuen Filmen zwei herausragende Positionen dieses Jahr. Craigs fünfter, letzter und ewig durch die Pandemie im Start verzögerter Bond „Keine Zeit zu sterben“ ist in Deutschland mit großem Abstand der meistgesehene Kino-Film dieses Jahres – mit fast sechs Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Auch international spielt der neue Bond bei den Einspielergebnissen weit vorne mit – mit einem Ergebnis von 774 Millionen Dollar (Stand 26. Dezember). Übertroffen nur von zwei chinesischen Spielfilmen und dem Durchstarter des Jahres 2021. Die Marvel-Produktion „Spider-Man: No Way Home“ hat als erste seit dem Ausbruch der Pandemie die 1-Milliarde-Dollar-Marke gebrochen. Für das Blockbuster-Kino ist das eine gute Nachricht; Großproduktionen finden wieder ihr Publikum.

Auf der anderen Seite gewissermaßen steht Chloé Zhaos brillanter Oscar-Gewinner „Nomadland“, ein semi-dokumentarisches Roadmovie mit einer gänzlich ungeschminkten Frances McDormand. An den Kinokassen spielte es 2021 mit einem Ergebnis von 40 Millionen Dollar in einer anderen Liga, künstlerisch hingegen überzeugte es rundum, obwohl Zhao ein Wagnis einging, weil sie neben McDormand auf Laiendarsteller setzte. Und das zahlte sich aus. Völlig zu Recht räumte die Low-Budget-Produktion bei der diesjährigen Oscar-Verleihung drei der vier wichtigsten Preise ab. Eine Überraschung bereitete Zhao 2021 dann selbst noch. Die Regisseurin stand für das neue Marvel-Superheldenspektakel „Eternals“ hinter der Kamera und bewies, dass sie auch die Regeln des Blockbuster-Kinos versteht und dort mit einem Star-Ensemble neue Akzente setzen kann.

Politisch engagierte Literatinnen: Juli Zehn und Amanda Gorman.
Foto: Soeren Stache, dpa - Pool The New York Times, dpa

Juli Zeh und Amanda Gorman – politisch engagierte Autorinnen im Auflage-Hoch

Literatur als politisches Engagement: Das brachte gleich zu Beginn des Jahres eine Sensation. Mit der 22-jährigen Amanda Gorman trat erstmals eine Dichterin zur Vereidigung eines US-Präsidenten auf. Und ihr rhythmisch und gestisch inszenierter Text „The Hill We Climb“ verstärkte nicht nur vor Ort Joe Bidens Aufruf gegen eine Spaltung, für ein gemeinsames Ringen der Gesellschaft, er wurde dann auch als Buch ein internationaler Bestseller – und selbst zum Politikum. Durfte dieses Gedicht einer afroamerikanischen Frau nun von einer weißen Frau oder gar einem Mann übersetzt werden, etwa ins Niederländische? Erhitzte Gemüter! Gorman selbst wurde zum Star, von Michelle Obama fürs Time Magazine interviewt, zur ersten Dichterin auf dem Titel der Modezeitschrift Vogue … Geradezu beispielhaft erfüllte hier Literatur die zeitgemäß oft gestellte Frage nach ihrer Relevanz.

Politisch engagierte Literatur: Damit landete auch in diesem Jahr die längst zur Star-Autorin gewordene Juli Zeh den erfolgreichsten Roman in Deutschland. In Nachfolge zum Bestseller „Unter Leuten“ räumte „Über Menschen“ ab, das die Spaltung der Gesellschaft thematisiert, durch unterschiedliche Lebenswelten in Ost und West, durch die Klima-Frage, aber auch bereits durch Corona – und Zeh wurde selbst zum Politikum. Nicht etwa, weil im Kern des Buchs die Erkenntnis steht, dass auch „der Dorfnazi“ im Ossi-Kaff ein Mensch ist, während der Klima-und Corona-Aktivist in der Wessi-Metropole Berlin als Hysteriker erscheint – Zeh, 47, zudem Volljuristin, Philosophin und Mitglied des brandenburgischen Verfassungsgerichts, kritisierte in der Pandemie eine allzu bereitwillige Preisgabe von Grundrechten – in Zeit, Spiegel … Absolut relevant alles.

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