CSU-Direktkandidat Alex Dorow zieht wieder in den Landtag ein
Der Landsberger Abgeordnete ist am Wahlabend krank und verfolgt das Geschehen von zu Hause. Sein Ergebnis ist fast identisch wie vor fünf Jahren.
Alex Dorow wird den Stimmkreis Landsberg/Fürstenfeldbruck-West auch die nächsten fünf Jahre im bayerischen Landtag vertreten. Die CSU kam mit ihrem Direktkandidaten auf 35,8 Prozent Gesamtstimmen. Fast das identische Ergebnis wie bei der Landtagswahl 2018 (35,6 Prozent). Für den 59-Jährigen war es ein Wahlabend der besonderen Art. Krankheitsbedingt musste er zu Hause bleiben und verfolgte die Entwicklungen an Handy und Tablet.
CSU und Grüne führen bei den Wahlergebnissen in Landkreis Landsberg
Schon die vergangenen Tage musste Alex Dorow zu Hause bleiben. Seine politischen Konkurrentinnen und Konkurrenten waren dagegen aktiv, unter anderem am Samstag an Infoständen in der Landsberger Altstadt. „Es fehlt was“, sagte Dorow am Wahlabend unserer Redaktion. Das Kribbeln sei da, es fehle aber der direkte Austausch über die Ergebnisse und Entwicklungen. Das Ergebnis der Wahl sei den Umständen entsprechend. Die CSU habe sich mehr erwartet, aber Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und die Flugblattaffäre habe alles durcheinander geworfen. „Das hatten wir nicht mehr selbst im Griff“, sagt Dorow.
Im Stimmkreis Landsberg/Fürstenfeldbruck-West kam Alex Dorow auf 35,8 Prozent der Stimmen. Zweitstärkste Kraft, trotz Verlusten, bleiben die Grünen (19,9 Prozent). Die AfD liegt dagegen mit 11,8 Prozent hinter dem bayernweiten Ergebnis zurück, legte aber ähnlich stark zu (3,5 Prozent) wie die Freien Wähler (von 9,8 Prozent 2018 auf 14,1 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 76,1 Prozent. Vor fünf Jahren lag sie noch bei 76,9 Prozent. Deutlich zugenommen hat die Zahl der Briefwähler. Dennoch hatten sich in manchen Wahllokalen lange Schlangen gebildet. Wohl auch, weil zwei der vier Stimmzettel doch sehr unhandlich waren und die richtige Falttechnik notwendig war, damit die Zettel danach wieder in die Wahlurne passten.
AfD gewinnt auch in der Region an Stimmen
Als ein absolutes Alarmzeichen bezeichnet Dorow das Ergebnis der AfD in Bayern und im Landkreis. „Da müssen wir uns im Landtag überlegen, wie wir damit umgehen.“ Dort im Landtag feierte am Sonntagabend Thomas Musil aus Penzing das Ergebnis der AfD. Im Gespräch mit unserer Redaktion gab sich der Direktkandidat sehr zufrieden. „Wir haben bei unserer Stammwählerschaft zugelegt“, sagte er. Das zeige sich schon daran, dass die Zahl der Parteimitglieder steige. Dass allein nur Protestwähler für den Stimmenzuwachs verantwortlich seien, stimme nicht.
Dass die AfD künftig als zweitstärkste Kraft im Landtag sitzt, stört Gabriele Triebel aus Kaufering. Die Landtagsabgeordnete der Grünen wird erneut über die Liste in den Landtag einziehen. Dazu trug auch ihr Ergebnis im Stimmkreis bei, auch wenn es im Vergleich zu 2018 deutlich niedriger ausfiel. Gerade am Westufer des Ammersees waren die Grünen stark, die CSU zu überholen, gelang aber nicht.
Florian Lichtenstern (Freie Wähler) hofft nach Wahl auf mehr Einfluss
Das deutlichste Plus an Stimmen verzeichneten die Freien Wähler mit ihrem Direktkandidaten Florian Lichtenstern aus Walleshausen. „Das zeigt, dass wir gute Arbeit geleistet haben“, sagte er bei der Wahlparty im Landratsamt. Die Flugblattaffäre von Parteichef Hubert Aiwanger habe keine große Rolle gespielt. Nun könne man gestärkt in die Koalitionsverhandlungen gehen und eventuell auch über ein weiteres Ministeramt sprechen. Lichtenstern würde sich freuen, wenn die Freien Wähler mehr Einfluss auf das Bauen im Freistaat nehmen könnten. „Ich bin fürs Gestalten, nicht fürs Verhindern.“
Klare Vorstellungen, welche Themenbereiche er in den kommenden Monaten angehen möchte, hat Alex Dorow. Der Landsberger nennt unter anderem den Beitritt des Landkreises zum Münchner Verkehrsverbund (MVV). „Da haben wir eine große Chance, dass das endlich klappt“, gibt es sich zuversichtlich. Wichtig ist ihm auch die Zukunft des Landsberger Klinikums, das in vielen Bereichen erweitert werden soll. Damit dafür Personal aus dem In- und Ausland gewonnen werden kann, müssten kurz- und mittelfristig bürokratische Hürden abgebaut werden. Dass Studierende künftig in Landsberg im Technologietransferzentrum (TTZ) der TH Augsburg ausgebildet werden, sei ein wichtiger Baustein für die regionale Wirtschaft. Dieses Potenzial gelte es zu nutzen.
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