Ehrenzeichen für aktiven Dienst bei Feuerwehr und Wasserwacht
In Denklingen erhalten 42 Männer aus dem Landkreis Landsberg die Auszeichnung. Dabei werden beeindruckende Zahlen genannt.
42 Männer aus Landkreis Landsberg wurden für ihre 40- und 50-jährige aktive Dienstzeit bei Feuerwehr oder dem Bayerischen Roten Kreuz geehrt. Im Bürgerheim in Denklingen bekamen sie neben ihren Ehrenzeichen auch ein fulminantes Drei-Gänge-Menü spendiert.
Die Bekämpfung von Bränden war vor Jahrhunderten Bürgerpflicht. Später gab es Löschorganisatoren, die im Laufe des 19. Jahrhunderts von Freiwilligen Feuerwehren abgelöst wurden. Einen entscheidenden Beitrag dazu trugen die Turnverbände des Turnvaters Jahn bei, aber auch viele verheerende Großbrände, aus denen Konsequenzen gezogen werden mussten. So feiern zahlreiche Freiwillige Feuerwehren derzeit ihr 150-jähriges Bestehen; die erste Feuerwehr, die in Bayern gegründet wurde, war übrigens die Feuerwehr Augsburg 1849.
Wie wichtig Feuerwehrleute ihre Bürgerpflicht nehmen, zeigte die Feierstunde im Bürgerheim Denklingen. Bei dieser wurden 41 Männer von den Feuerwehren aus Dießen, St. Georgen, Schöffelding, Igling, Beuerbach, Geretshausen, Weil, Epfenhausen, Untermühlhausen, Penzing, Hagenheim, Lengenfeld, Schwifting, Hofstetten, Geltendorf, Walleshausen, Landsberg, Leeder, Rott, Pflugdorf, Reichling, Kinsau und Utting für ihre 40- und 50-jährige aktive Dienstzeit geehrt. Auch ein Mitglied der Wasserwacht des BRK Landsberg, Johann Brodschelm, wurde für seine 40-jährige aktive Dienstzeit ausgezeichnet. Mit Josef Ender, Johannes Lochbrunner und Hubert Schneider stammten alle drei 50-Jahre-Jubilare vom Ammersee, und zwar aus Dießen und St. Georgen.
Was es heißt, sich so viele Jahre bei einer Hilfsorganisation zu verpflichten, machte Iglings Bürgermeister Günter Först, der in Vertretung des erkrankten Landrats durch die Feierstunde führte, deutlich. Immer im Einsatz und für andere da zu sein, bei einem Einsatz auch nachts aufstehen zu müssen und vielleicht traumatisiert wieder zurückzukehren, manchmal sogar das eigene Leben aufs Spiel zu setzen – und das sein ganzes Erwachsenenleben hinweg. Es sei nur ein kleiner Dank, den der Landkreis dafür aussprechen könne. „Viele von Ihnen sind echte Vorbilder, an denen sich der Nachwuchs orientieren kann und soll“, so Först. „Ihrer Treue gilt unsere große Hochachtung und unser Dank.“
Insgesamt waren die Geehrten fast 15 Millionen Stunden im Einsatz
Das große ehrenamtliche Engagement, das auch weit ins Privatleben eingreift, machen vielleicht Zahlen am besten deutlich. Rechnet man alle geleisteten Jahre der 42 Männer zusammen, ergeben diese in der Summe 1710 – das heißt, 624.150 Einsatztage oder fast 15 Millionen Einsatzstunden. Stunden, in denen es einmal um die Sicherung einer Unfallstelle, einen Fehlalarm, die Rettung einer Katze von einem Baum oder die Beseitigung von über der Straße liegenden Bäumen nach einem Sturm gehen kann. Aber auch Stunden in Nacht und Kälte, in beißendem Rauch und ohne Sicht in einem brennenden Haus – oder Stunden, in denen Verletzte und Tote geborgen werden müssen.
In vier Blöcken wurden die 39 Feuerwehrleute für ihre 40-jährige Dienstzeit von Kreisbrandrat Christoph Resch und Günter Först mit dem Ehrenzeichen des bayerischen Innenministers ausgezeichnet. Dann folgten die drei Jubilare mit 50-jähriger Dienstzeit. Für eine heitere musikalische Umrahmung, die beim Publikum gut ankam, sorgte die Pflugdorf-Stadler Tanzlmusi. Anwesend waren zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Landkreisgemeinden. Große Prominenz sei jedoch nicht zur Ehrung gekommen, wurde von einem Feuerwehrmann angemerkt.
Ehrung für 40 aktive Dienstjahre: Johann Brodschelm, Wasserwacht Landsberg; Robert Peez, Landsberg; Franz Kustermann, Leeder; Alfred Keller, Christian Menhart, Rott; Michael Grabmeier, Pflugdorf; Robert Heiland, Reichling; Josef Rock, Kinsau; Matthias Mopils, Dießen; Jürgen Ludwig, Utting; Anton Wernseher, St. Georgen; Werner Hirschvogel, Helmut Steer, Bernhard Wiedemann, alle Hagenheim; Jürgen Geisenberger, Lengenfeld; Martin Schaller, Schwifting; Robert Dietmair, Hermann Seefelder, beide Hofstetten; Robert Rauschmayr, Geltendorf; Egon Grandl, Walleshausen; Christian Sobotta, Bernd Schmidt, Leonhard Welz, alle Epfenhausen; Markus Berger, Herbert Kramer, Bernd Dippold, alle Untermühlhausen; Peter Doll, Rainer Schneider, Franz Weber, alle Penzing; Erwin Bartsch, Ludwig Widmann, beide Schöffelding; Georg Winkler, Josef Gayer, beide Igling; Karl Hommer, Beuerbach; Klaus Seirer, Geretshausen; Jürgen Seeholzer, Prittriching; Georg Förstle, Stefan Huster, Josef Welzmiller, alle Weil.
Ehrung für 50 aktive Dienstjahre: Johannes Lochbrunner, Hubert Schneider, beide St. Georgen; Josef Ender, Dießen.
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