Das Corona-Update vom 12. Mai
Jeden Tag laufen unzählige Nachrichten zum Coronavirus über den Ticker. Wir sammeln an dieser Stelle alles, was heute wichtig war – mit besonderem Blick auf Bayern und unsere Region.
Corona? Erfunden, um die Menschen zu unterdrücken. Der Shutdown? Beschlossen, um uns alle mundtot zu machen. Viele Bürgerinnen und Bürger sind zumindest überrascht, wenn sie lesen, was einige Amtsträger der katholischen Kirche, unter ihnen auch solche aus Schwaben und dem Allgäu, in einem offenen Brief kundtun. Kritik am Schreiben kommt auch vom ernannten Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier, der sagt: „Hier von einer Weltverschwörung zu reden, empfinde ich geradezu als zynisch.“
Kommen wir zu einem Thema, das im Gegensatz zu Verschwörungsmythen wenigstens in normalen Zeiten mit Spaß, Lebensfreude und Ausgelassenheit verbunden ist: Kommen wir zum Oktoberfest. Ja, stimmt: Das muss 2020 coronabedingt ausfallen. Das ist schlimm - für die vielen Menschen, die auch in diesem Jahr wieder gemeinsam schunkeln, singen und feiern wollten. Aber besonders schlimm ist es auch für die vielen Schausteller und Schankwirte. Für die hat sich die Stadt München jetzt eine Alternative einfallen lassen: Erlebt München jetzt ein Ersatz-Oktoberfest?
Für dieses Corona-Update begeben wir uns jeden Abend aufs Neue auf die Suche nach starken Nachrichten, exklusiven Erkenntnissen und berührenden Reportagen unserer Mitarbeiter. Im Gedächtnis bleiben - das gebe ich zu - besonders die Beiträge, in denen es um menschliche Schicksale geht: ganz gleich ob traurig-dramatisch oder heiter-erbaulich. Eine Geschichte lege ich Ihnen heute ganz besonders ans Herz: Sie heißt "Opa hat Corona". Darin beschreibt die Autorin, was es mit einer Familie macht, wenn sich der an Demenz erkrankte und im Heim wohnende Großvater plötzlich mit Corona infiziert. Bevor ich noch weitere Worte verliere: Lesen Sie am besten selbst.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten des Tages
Oben haben wir über Geistliche gelesen, die in einem Schriftstück gegen eine Weltverschwörung wettern. Es gibt aber auch Menschen, die es zumindest eine Nummer kleiner machen. Sie gehen derzeit zu Tausenden auf die Straße und protestieren gegen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Wobei ich mich möglicherweise korrigieren muss: Vielleicht machen es diese Menschen doch gar keine Nummer kleiner als die Briefschreiber. Unsere Autoren haben sich die Gruppe der Demonstranten und Protestierer mal genauer angeschaut. Also: Wer sind denn nun die Corona-Wutbürger?
Renate Köcher leitet das Institut für Demoskopie Allensbach. Mit ihrem Team verfolgt sie sehr genau, wie sich die Stimmung in Deutschland verändert. Aktuell konstatiert sie einen tiefen Pessimismus in der Bevölkerung. Dabei sei es nicht einmal die Angst davor, selbst an Covid-19 zu erkranken. Vielmehr sei es die Sorge um die wirtschaftliche Existenz. Köcher sagt im Interview: "Sorglosigkeit sehe ich nirgendwo."
Es ist etwas stiller geworden auf den Balkonen der Republik. Zollten zu Beginn der Corona-Krise noch hunderte Menschen Abend für Abend den so genannten systemrelevanten Arbeitnehmern per Applaus oder Musizieren ihren Respekt, findet das mittlerweile nur noch vereinzelt statt. Auch die Debatten über Lohnerhöhungen werden zumindest nicht mehr mit der Vehemenz vom Beginn geführt. Es geht aber auch nicht nur um Respekt und bessere Bezahlung, findet unser Autor. In der Corona-Krise zeige ein Blick ins Geschichtsbuch, wie die Missstände in der Pflege überwunden werden könnten.
Wer das Corona-Update aufmerksam liest, der weiß: Aktuell hat die Automobilbranche den einen oder anderen Wunsch an die politisch Handelnden. Richtig gut fänden viele Verantwortliche eine Kaufprämie, die den Erwerb eines neuen Autos attraktiver machen soll. Diesbezüglich gibt es jetzt aber zumindest etwas schlechte Nachrichten für die Autobauer: Selbst der Wirtschaftsflügel der Union hat sich jetzt gegen Kaufprämien ausgesprochen.
Die Zahlen: Derzeit gibt es in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts 170.508 Fälle, das sind 933 mehr als am Vortag. In Bayern haben sich aktuell 44.593 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 225 mehr als am Vortag. Insgesamt kommen in Bayern auf 100.000 Menschen aktuell 341 mit dem Coronavirus infizierte Personen. Alle bestätigten Fälle in der Region finden Sie in diesem Artikel.
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