Diedorf am Ende ein höflicher Gastgeber
Nach streckenweise begeisterndem Futsal patzt der TSV im Finale
Der Auftakt zur Hallensaison fand beim gut besetzten VR-Bank-Cup in der Diedorfer Schmuttertalhalle statt. Drei Bezirksligisten, vier Kreisligisten und ein Kreisklassist gingen beim Futsalturnier an den Start. Im Finale setzte sich der Süd-Bezirksligist TSV Ziemetshausen gegen den gastgebenden TSV Diedorf knapp mit 2:1 durch.
Diedorf marschierte scheinbar mühelos durch die Gruppenphase und stand nach drei Siegen und einem Torverhältnis von 10:0 völlig verdient im Halbfinale. Während man sich beim 2:0 gegen den Kreisliga-Tabellenführer Viktoria Augsburg noch schwer tat, setzte man sich gegen den Nachbarverein SSV Anhausen deutlich mit 5:0 durch. Auch beim 3:0 gegen den Bezirksligisten Zusmarshausen, der gegen die TG Viktoria mit 1:2 nur knapp den Kürzeren zog und sich somit nicht für das Halbfinale qualifizieren konnte, kombinierten die Gelb-Schwarzen stellenweise herrlich und sorgten neben dem TSV Gersthofen für die spielerischen Glanzlichter in einem ansonsten von überschaubarem Niveau geprägten Futsalturnier.
A propos Gersthofen: Bei den Lechstädtern feierte Rückkehrer Okan Yavuz (TSV Meitingen) an der Seite von Spielertrainer Eddy Keil einen gelungenen Einstand. Sein Team verpasste es allerdings im ersten Spiel gegen den TSV Friedberg, die sich bietenden Chancen zu nutzen, und so gewann man nur mit 2:1. Gegen den späteren Turniersieger Ziemetshausen verloren die Schwarz-Gelben bereits in der dritten Minute Maximilian Leicht nach einer Roten Karte (Notbremse). Anschließend bekam Gersthofen aufgrund der ruppigen Spielweise der Ziemetshauser drei Zehnmeter zugesprochen, die Pechvogel Marco Baur allerdings alle vergab. Diese Nachlässigkeiten wurden knallhart bestraft, denn Thomas Pietsch konnte zehn Sekunden vor der Schlusssirene den 2:1-Siegtreffer erzielen.
Gegen den vom verletzten Stürmer Daniel Feistle gecoachten FC Horgau setzten sich die Keil-Schützlinge dann doch noch mit 2:1 durch und somit stand am Ende Platz zwei und der Halbfinaleinzug zu Buche. Für Horgau blieb nur der vorletzte Platz. Die Kleeblätter setzten sich im Spiel um Platz sieben nach vier Treffern von Fabian Tögel mit 6:3 gegen den Underdog aus Anhausen durch.
Im ersten Halbfinale trafen die beiden spielerisch stärksten Mannschaften aus Diedorf und Gersthofen aufeinander und es entwickelte sich eine rassige und teils hochklassige Partie. Stefan Schnurrer brachte den Bezirksligisten in der dritten Minute in Front, doch Max Mayer konnte für Diedorf egalisieren. Im Siebenmeterschießen trafen alle Schützen bis auf Gersthofens Marco Baur, womit Diedorf im Endspiel war. Gersthofens Spielertrainer Eduard Keil war nicht zufrieden: „Wir haben keinen guten Tag erwischt. Das war unser Test für die schwäbische Vorrunde in Meitingen. Dort müssen wir vor allem mehr Ruhe am Ball zeigen und weniger Fehler machen.“
Über das andere Semifinale sollte man besser den Mantel des Schweigens hüllen: Die Begegnung zwischen Ziemetshausen und Viktoria Augsburg artete stellenweise in ein Hauen und Stechen aus und hatte wenig mit dem eigentlich als „körperlos“ titulierten Futsalsport zu tun. Ziemetshausen brachte es bereits nach acht Minuten auf fünf kumulierte Fouls und bekam drei Zehnmeter gegen sich verhängt. Dass diese durch den Schuss mit dem sprungreduzierten Ball auf die kleinen Handballtore allerdings nicht leicht zu verwandeln sind, erfuhren neben Marco Baur auch die Viktorianer: Alle drei Versuche endeten ohne Torerfolg, und so setzte sich Ziemetshausen durch.
Im Finale brachte sich dann Diedorf selbst um den verdienten Lohn: Zwei Abspielfehler im Aufbau bestraften die Amann-Schützlinge eiskalt. In der Schlussminute versuchte Trainer Jürgen Fuchs nochmals alles und ersetzte Torwart Baier nach einer Auszeit durch Michael Heiler. Mit fünf Feldspielern kam der Gastgeber sogar noch zum Anschlusstreffer durch André Schäffner und es keimte nochmals Hoffnung im Diedorfer Lager auf. Die letzte Chance vergab aber Dennis Czifra, und so feierte Ziemetshausen, während Diedorf nur der zweite Platz blieb.
„Wir waren spielerisch sehr stark, aber haben uns im Finale durch zwei Fehler auf die Verliererstraße gebracht, das ist etwas ärgerlich“, konstatierte Diedorfs Trainer Jürgen Fuchs. „Meine Jungs hatten heute richtig Spaß und es hat sich keiner verletzt, das ist das Wichtigste.“
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