Das Corona-Update vom 8. November
Jeden Tag laufen viele Nachrichten zum Coronavirus über den Ticker. Wir sammeln an dieser Stelle alles, was heute wichtig war – mit besonderem Blick auf Bayern und unsere Region.
Die Demonstration in Leipzig dürfte wohl ein Nachspiel haben, zumindest werden nun in den Reihen von SPD, CDU, Linken und Grünen Kritik sowie Rufe nach Konsequenzen laut. Am gestrigen Samstag hatten sich nach Polizeiangaben 20.000 selbsternannte Querdenker auf dem Augustusplatz versammelt - das Oberverwaltungsgericht hatte lediglich 16.000 Teilnehmer erlaubt. Als die Polizei schließlich begann, die Kundgebung wegen der massenhaften Missachtung der Corona-Regeln aufzulösen, eskalierte der friedliche Protest zum Teil. Böller wurden gezündet, es kam zu Schlägereien mit Gegendemonstranten sowie Angriffen auf Polizei und Pressevertreter. Schließlich zog die Menschenmasse - trotz Verbots von Aufzügen - im Anklang an die legendären Montagsdemos in der DDR über den symbolträchtigen Innenstadtring.
Die Denkweisen zum Thema Covid-19 spalten seit Monaten Familien, Freundschaften, die Gesellschaft. Auch unter Ärzten gehen die Meinungen auseinander. Viele scheinen klar positioniert zu sein, doch vereinzelt sind sie zumindest skeptisch, wenn nicht sogar extrem eingestellt. Hier können Sie mehr dazu lesen.
Während die "Querdenken"-Bewegung ihrem Unmut über die Corona-Einschränkungen lautstark Luft macht, leiden andere im Stillen unter den psychischen Folgen der Maßnahmen. Wie sich die Auswirkungen auf die Psyche äußern, welche Gruppen besonders anfällig sind und welche Tipps Experten für eine stabile Psyche im Umgang mit Corona geben, können Sie hier lesen. Lea Thies hat zudem recherchiert, warum Menschen Berührungen brauchen und wie sich diese etwa auf unseren Stressabbau auswirken. Was uns in Zeiten von Kontaktbeschränkungen alles fehlt und wie sich ausbleibende Umarmungen kompensieren lassen, erfahren Sie hier.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten des Tages
- Bundesweit werden aktuell 2904 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen hat somit fast den Höchstwert vom Frühjahr (2933) erreicht. Die Gesundheitsämter haben zudem immer mehr Schwierigkeiten, Kontaktpersonen von Corona-Infizierten zu ermitteln. Muss hier umgedacht werden?
- Augsburg meldet 365 neue Covid-19-Fälle in zwei Tagen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt damit im Stadtgebiet aktuell bei 340,6. Ab Montag gelten aufgrund der Neuinfektionen nun neue Regeln in Augsburger Kitas und Schulen. Das Hotelgewerbe reagiert unterdessen auf den derzeitigen Teil-Lockdown: Wegen ausbleibender Gäste schließen ersten Hotels für einige Zeit komplett - oder denken darüber nach.
- Nach einem Jahr Vorbereitung hätten Bluespots Productions am Wochenende eigentlich in der Augsburger Musikkantine "Woyzeck" aufgeführt. Das Theater-Ensemble musste die Premiere des Dramas von Georg Büchner wegen Corona absagen und auf das Frühjahr 2021 verschieben.
- Nicht nur in der Kulturszene ringt man während des Lockdowns um Alternativkonzepte zu Präsenzveranstaltungen. An Hochschule und Universität ist nun das digitale Wintersemester gestartet und die Online-Lehre stellt zumindest die Uni Augsburg vor technische Probleme. Nachdem der Digicampus gleich am ersten Vorlesungstag blockiert war, kommen Studierende derzeit zum Teil nicht in ihre Online-Vorlesungen.
Die Zahlen: Bislang gibt es in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 658.505 Fälle, das sind 16.017 mehr als am Vortag. In Bayern haben sich bisher 130.635 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 3021 mehr als am Vortag. Alle bestätigten Fälle in Bayern sehen Sie hier in unserer interaktiven Karte.
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