Das sollten Sie vor dem Schulanfang Ihrer Kinder wissen
828 Abc-Schützen haben am Dienstag im Landkreis Dillingen ihren ersten Schultag. Bei den Lehrern gibt es einige Änderungen.
Für das neue Schuljahr sind die pädagogischen und organisatorischen Planungen an den Grund- und Mittelschulen abgeschlossen, heißt es beim Staatlichen Schulamt in Dillingen. „Alle Klassen sind mit Lehrkräften versorgt, sowohl der Pflichtunterricht als auch schwerpunktmäßig angebotener Förderunterricht und Wahlunterricht können ab Dienstag an allen Schulen ordnungsgemäß beginnen“, sagt Schulamtsdirektor Wilhelm Martin. Sogenannte pädagogische „Seiteneinsteiger“ sind deshalb nicht erforderlich.
Stephan Poss wird Schulrat im Donau-Ries-Kreis
Personelles: Rektor Stephan Poss von der Mittelschule Wertingen wechselt als weiterer Schulrat an das Staatliche Schulamt im Landkreis Donau-Ries. Konrektorin Irmgard Daub tritt die Nachfolge von Rektor Huberth K. Schwarzer (Ruhestand Juli 2019) in der Leitung der Carolina-Frieß-Grundschule Lauingen an; Rektorin Ingrid Wais wechselt als Schulleiterin von der Zacharias-Geizkofler-Grundschule Haunsheim an die Grund- und Mittelschule Wittislingen. Lehrerin Corina Misof wird mit den Aufgaben der stellvertretenden Schulleitung an der Carolina-Frieß-Grundschule Lauingen beauftragt.
Zur personellen und pädagogischen Verstärkung werden zum beginnenden Schuljahr 47 junge Lehrkräfte im Referendariat oder als „fertig gebildete“ Lehrkräfte mit beiden Staatsexamen an unseren Grund- und Mittelschulen eingestellt bzw. durch Versetzung ihren pädagogischen Dienst beginnen. Zudem stehen in Form einer mobilen Reserve weitere 29 Lehrkräfte zur Verfügung.
Wo es Mittlere-Reife-Klassen gibt
Mittelschulen: Mittlere-Reife-Klassen gibt es in Dillingen, Gundelfingen, Höchstädt und Wertingen. Ergänzend wird das Konzept der Vorbereitungsklassen („9plus2“) in Lauingen weitergeführt; dabei werden besonders motivierte Schüler mit dem Zeugnis des „Quali“ in zwei weiteren Jahren zum mittleren Bildungsabschluss geführt. Ein Schwerpunkt der bayerischen Mittelschule sind die Projekte zur vertieften Berufsorientierung mit Unterstützung der Arbeitsagentur Donauwörth, um den Einstieg der künftigen Auszubildenden in die Berufswelt bestmöglich vorzubereiten und zu fördern; zur Verstärkung des Praxisbezugs kooperieren Handwerker über finanzierte Projekte mit ausgewählten Klassen an den Mittelschulen.
Betreuungsangebote: In den „gebundenen“ Ganztagsklassen der Grund- und Mittelschulen Dillingen, Gundelfingen, Höchstädt, Lauingen und Wertingen wird der Pflichtunterricht auf Vormittag und Nachmittag verteilt; über den ganzen Tag hinweg wechseln Unterrichtsstunden mit Übungs- und Studierzeiten sowie sportlichen, musischen und künstlerisch orientierten Fördermaßnahmen. Zusätzliche unterrichtliche Angebote wie Hausaufgabenhilfen, Projekte zur Freizeitgestaltung, Berufsorientierung ergänzen laut Pressemitteilung die Lernzeiten. Die Grundschulen Dillingen, Gundelfingen, Syrgenstein-Bachhagel, Wittislingen, Bissingen, Lauingen sowie Haunsheim bieten den „Offenen Ganztag“ an. Bewährte „offene“ Ganztagsangebote an den Mittelschulen unterstützen den Bildungsauftrag in Bissingen, Wittislingen, Dillingen, Wertingen und Höchstädt; ergänzend abgerundet werden die Betreuungsangebote durch die Mittagsbetreuung.
Jahrgangskombiniertes Unterrichten: Lerngruppen 1 mit 2: Grundschule Dillingen (mit Außenstellen Steinheim und Kicklingen); Grundschule Wertingen (mit Außenstelle Binswangen); Grundschule Höchstädt; Carolina-Frieß-Grundschule Lauingen. Lerngruppen 3 mit 4: Grundschule Wertingen (mit Außenstelle Binswangen); Carolina-Frieß-Grundschule Lauingen; Grundschule Dillingen (mit Außenstellen Steinheim und Kicklingen).
Inklusion: An der Grundschule in Lauingen werden weiterhin in Verbindung mit dem Sonderpädagogischen Förderzentrum Dillingen Schüler „inklusiv“ unterrichtet. Auf Antrag der Hyazinth-Wäckerle-Mittelschule Lauingen und mit Unterstützung des Schulamtes Dillingen und der Regierung von Schwaben verlieh ihr das Bayerische Kultusministerium neu das Schulprofil „Inklusion“; fortgesetzte Kooperationsklassen unterstützen ebenfalls den inklusiven Auftrag an Schulen. Weiterhin können sich Eltern in der Beratungsstelle für Inklusionsfragen des Staatlichen Schulamts Dillingen informieren und beraten lassen (Große Allee 49, Dillingen).
Ganzjährige Sprachkurse für Kindergartenkinder
Deutschförderung: Zur Verbesserung und zum Erlernen der deutschen Sprache von deutschsprachigen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund sind zusätzliche Fördermaßnahmen im Umfang von 178 Wochenstunden eingeplant. Ferner wird an der Josef-Anton-Schneller-Mittelschule eine Deutschklasse weitergeführt. Ganzjährige Sprachkurse („Vorkurse“) für Kindergartenkinder, die nächstes Jahr in die Schule kommen, ergänzen das Förderangebot. Auch, um den Übergang von den Kindergärten in die Schule zu unterstützen, werden spezielle, qualitätsgeprüfte pädagogische Projekte von Grundschullehrkräften im Umfang von insgesamt 20 Stunden weitergeführt. Der muttersprachliche Unterricht in türkischer Sprache sowie eine islamische Unterweisung in deutscher Sprache erfolgt an den Standorten Dillingen und Lauingen.
Weitere pädagogische Projekte: Fortsetzen werden die Grundschulen Dillingen, Haunsheim, Bächingen, Gundelfingen und Buttenwiesen das Programm „Sinus“ mit dem zentralen Anliegen der Unterrichtsentwicklung im Fach Mathematik und damit der Stärkung aller mathematischen Kompetenzen der Schüler.
Neu installiert und personell besetzt wird eine Förderstelle für Schüler mit besonderen Schwierigkeiten im Lernen von Mathematik; diese Stelle ist dem Staatlichen Schulamt zugeordnet mit Standort Grundschule Wertingen.
Das Kultusministerium genehmigte weiterhin an den Grundschulen Höchstädt und Wertingen das unterrichtliche Konzept „Flexible Grundschule“. Ziel des Vorhabens ist es, das erste schulische Angebot verstärkt an die individuelle Entwicklung des einzelnen Kindes anzupassen; erreicht wird dies durch die flexible Gestaltung des Unterrichts in der Eingangsstufe. Diese Eingangsstufe können die Kinder in einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen. Durch die flexible Verweildauer wird der Unterschiedlichkeit der Schüler beim Schuleintritt besser Rechnung getragen.
Die Lehrkräfte im Kreis werden durch ein ständig erweitertes und bedarfsgerechtes Fortbildungsangebot des Staatlichen Schulamtes unterstützt, um die vielfältigen fachlichen und pädagogischen Neuakzentuierungen in ihren täglichen Unterricht einzubauen und damit Schülern ein passgenaues Lernen zu ermöglichen. Schulrätin Beate Bschorr-Staimer nennt folgende Schwerpunkte für das Schuljahr 2019/2020: „Ein Fokus des Fortbildungsangebotes liegt auf der fortschreitenden Digitalisierung und der Förderung der Medienkompetenz der Schüler.“ Dazu erarbeiteten die Schulen mit Unterstützung des Schulamtes, der Medien- und informationstechnischen Berater (MiBs) und der Schulentwicklungsmoderatoren ein zukunftsorientiertes Medienkonzept.
Die Förderung der Lesekompetenz ist nach wie vor im Blickpunkt
Nach wie vor im Blickfeld ist die Förderung der Lesekompetenz in allen Jahrgangsstufen als zentrale Bildungskompetenz. Gleichzeitig wird das Projekt „Filby“ mit einem systematischen und fachübergreifenden Lesetraining an ausgewählten Grundschulen weitergeführt. Es beginnt in der zweiten Jahrgangsstufe und setzt sich bis zur vierten Jahrgangsstufe fort.
Nach wie vor richten die Schulen und das Schulamt ihr besonderes Augenmerk auf Kinder und Jugendliche mit Lern- und Verhaltensauffälligkeiten: Ein flächendeckendes Angebot von Jugendsozialarbeitern an Schulen, qualifizierte Beratungslehrer, die Schulpsychologen Benedikt Wagner, Martina Ott, Cornelia Michel sowie Lehrkräfte des mobilen sonderpädagogischen Dienstes des Förderzentrums Dillingen begleiten und unterstützen diese Schüler.
Zusammenarbeit von Schule und Erziehungsberechtigten: Entscheidende Bedeutung für das Gelingen schulischer Arbeit kommt, so betont Schulamtsleiter Martin, der vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten – Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Schulleitung und Schulaufsicht – zu. Auftretende Fragen und Probleme sollen stets in einem offenen Gespräch geklärt und eine einvernehmliche Lösung zum Wohle der Schüler gefunden werden. Deshalb der Rat von Schulamtsdirektor Martin: „Halten Sie Kontakt mit der Schule, motivieren Sie Ihr Kind durch Ihre interessierte und nachfragende häusliche Begleitung.“ (pm)
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