Sehr gute Sozialnoten für den Landkreis
Aichach-Friedberg Eine Frau in Todtenweis bekommt im Schnitt 1,1 Kinder, eine Inchenhofenerin 1,8. In Kühbach wohnen ungewöhnlich viele junge Menschen, nach Adelzhausen ziehen viele Leute. Woher wissen wir das? Diese Zahlen stammen aus der neuen Sozialraumanalyse des Landkreises. Auch wenn es sich um nüchterne Statistik handelt, zeigt sich eine Tendenz: Für die Bewohner des Landkreises ergibt sich eine deutlich günstigere Lebenssituation im Vergleich zu vielen anderen in Bayern.
Alter Überdurchschnittlich viele junge Leute wohnen im Landkreis: 20,3 Prozent der Einwohner sind unter 18 Jahre alt. In ganz Bayern sind nur unter 18 Prozent minderjährig. Die "jüngste Gemeinde" ist Inchenhofen, wo jeder Vierte noch nicht volljährig ist. Dicht gefolgt von Kühbach und Sielenbach.
Kinder Die Zahl der Kinder je Frau liegt am höchsten in Steindorf (1,95), es folgen Inchenhofen und Kühbach mit fast dem gleichen Wert. Bayernweit liegt die Zahl der Kinder pro Frau bei 1,36. Der Landkreis liegt mit einem Wert von 1,39 gleichauf.
Jugendkriminalität Im Vergleich zu Gesamtbayern hat der Landkreis eine deutlich niedrigere Quote. Während in Bayern 6,6 Tatverdächtige auf 100 Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahre kommen, ist der Kreis nur mit 5,05 dabei. Aichach fällt mit dem höchsten Wert (7,8) auf. Insgesamt gibt es bei der Jugendkriminalität ein klares Stadt-Land-Gefälle. Tendenziell sind die Werte im Landkreis-Süden höher als im Norden.
Scheidungen Im Landkreis waren in den Jahren 2005 bis 2007 248 Kinder und Jugendliche von einer Scheidung der Eltern betroffen. Die meisten von ihnen leben in Friedberg (50) und in Aichach (47). Von "heiler Welt" kann hier keine Rede mehr sein: Die Scheidungsquote im Landkreis ist nahezu identisch mit dem bayerischen Gesamtdurchschnitt (0,99 je 100 Minderjährige). Auffällig ist der hohe Wert in Hollenbach mit 1,7.
Alleinerziehende Im bayernweiten Trend liegt der Landkreis auch bei der Zahl der Alleinerziehenden. Verglichen auf die Zahl der Einwohner gibt es verhältnismäßig viele Alleinerziehende in Baar und Merching.
Jugendarbeitslosigkeit Ein wichtiger Aspekt für die Sozialraumanalyse ist die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen. Die Gemeinden unterscheiden sich hier deutlich voneinander. Verschwindend gering ist die Arbeitslosigkeit in Todtenweis, Petersdorf, Hollenbach, Kühbach, Obergriesbach, Sielenbach und Eurasburg. Deutlich über dem Landkreisschnitt liegen Baar, Pöttmes, Inchenhofen, Aichach, Schiltberg, Kissing, Merching und Steindorf.
Wohnungen Der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen ist im Landkreis deutlich niedriger als im Freistaat insgesamt: In Aichach-Friedberg ist dies nur ein Viertel der Wohnungen, in Bayern befinden sich 47 Prozent der Wohnungen in solchen Mehrfamilienhäusern. Nur Mering kommt mit 39 Prozent fast auf diesen Wert. So gut wie keine Verstädterung in diesem Bereich ist in Schiltberg und Steindorf zu erkennen.
Wohnfläche Die Wohnfläche pro Einwohner beträgt 45,4 Quadratmeter. Damit haben die Landkreisbürger mehr Platz als der bayerische Durchschnittsbürger (43,7 Quadratmeter). Die geringste Wohnfläche haben im Schnitt die Meringer (43,6 Quadratmeter), die größte die Steindorfer (53,2) und Schiltberger (49.7).
Einkommen plus Im Schnitt wohnen im Landkreis 2,5 Personen in einem Haushalt. Das mittlere monatliche Haushaltsnettoeinkommen beträgt 3297 Euro. Damit haben die Bürger mehr in der Tasche als im bayerischen Durchschnitt (2762 Euro). Der höchste Wert beim Einkommen ergibt sich in Dasing (3573 Euro), der niedrigste in Petersdorf (2768 Euro).
Einkommen minus Neun Prozent der Haushalte müssen mit weniger als 1500 Euro im Monat auskommen. Das ist im Vergleich zu ganz Bayern gering: Hier beträgt der Anteil 21 Prozent. Auffällig sind im Kreis deutliche Unterschiede bei den Gemeinden: Während Rehling, Friedberg, Kissing und Schmiechen "Spitzenwerte" haben, ist der Anteil der Haushalte mit unter 1500 Euro in Baar, Pöttmes, Petersdorf und Schiltberg auffällig hoch (über 20 Prozent). " Kommentar
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