Unsere Artikel im Überblick: Wie der Ukraine-Krieg die Region bewegt
Viele Menschen aus Bayern haben Beziehungen in die Ukraine - sei es familiär oder beruflich. Einige haben mit unseren Redaktionen über die Situation gesprochen.
Ganz Deutschland blickt derzeit fassungslos auf den Krieg in der Ukraine. Besonders schlimm ist die Eskalation wohl für diejenigen, die um Familie und Freunde bangen. In Schwaben leben zahlreiche Menschen, die entweder selbst gebürtig aus der Ukraine stammen oder aus anderen Gründen enge Beziehungen in das Land pflegen. Was sie alle eint, ist die Angst und die Ungewissheit. Einige dieser Menschen haben mit uns darüber gesprochen, was sie derzeit aus der alten Heimat erfahren und wie sie mit der Situation umgehen.
Menschen aus der Region bangen um Familie und Freunde in der Ukraine
Die Augsburgerin Anna Tabak ist eine von ihnen. Die 34-jährige Kommunalpolitikerin kam als zehnjähriges Mädchen nach Deutschland und pflegt noch heute Kontakt zu alten Schulfreunden. Was sie zu erzählen hat und wie es anderen Augsburgerinnen und Augsburgern geht, lesen Sie hier.
"Jeder hat Angst. Man weiß nicht, was Putin noch macht", sagt Vasyl Zakopets, der beruflich in den Landkreisen Augsburg, Dillingen und Donauwörth tätig war oder ist. Der 45-jährige Musiker dirigiert unter anderem das Blasorchester Königsbrunn, seine Familie lebt noch in der Ukraine. Seine Geschichte und die weiterer Menschen aus dem Augsburger Land finden Sie hier.
Die Ukrainerin Julia Both aus dem Kreis Aichach-Friedberg lernte ihren heutigen Mann kennen, als er die 2012 Fußball-EM in der Ukraine besuchte. Die ausgelassene Feierstimmung von damals kann man sich heute kaum noch vorstellen. Die 38-Jährige empfindet großes Mitgefühl mit den Menschen vor Ort: "Sie wollen keinen Krieg", sagte sie unseren Kolleginnen und Kollegen für diesen Artikel.
Natalya Damerau lebt im Kreis Donau-Ries und versucht von dort aus, ihre Eltern zu unterstützen, so gut sie kann. Am Telefon habe sie ihnen etwa geraten, eine Notfalltasche zu packen mit Kleidung, Medikamenten, Papieren, Bargeld und Wasser. Neu ist der Krieg für die Familie aus der Ostukraine nicht - 2014 hätten sie sich bereits einige Tage im Keller verstecken müssen, berichtet Damerau. Mehr über sie und ihre Freundin, die ebenfalls aus der Ukraine ins Ries zog, können sie hier nachlesen.
Der Alltag von Julia Weindl dreht sich eigentlich um ein schönes Thema: Sie ist Inhaberin eines Brautmodengeschäfts im Kreis Günzburg. Doch aktuell ist auch für sie etwas anderes wichtiger - jeden Tag hält sie Kontakt zur Familie in Poltawa, einer Stadt in der Zentralukraine, etwa so groß wie Augsburg. " Das Schlimmste ist die Ungewissheit", sagt die 30-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion.
Wie nah an der Europäischen Union der Krieg stattfindet, wird deutlich, wenn man die Erzählungen von Clarice Henry aus Landsberg liest. Ihre Familie lebt gerade einmal 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Wie ihre Verwandten zum Thema Flucht stehen und ob sie mit der Eskalation gerechnet haben, können Sie hier lesen.
Diese Ukraine-Kundgebungen finden in der Region statt
Doch nicht nur diejenigen mit direkten Beziehungen nach Osteuropa sind tief bewegt von der Eskalation. In vielen Städten und Gemeinden finden Kundgebungen statt, in denen sich Bürgerinnen und Bürger mit den Menschen in der Ukraine solidarisieren. Eine Auswahl der Berichte finden Sie hier:
- Kundgebung: Augsburger solidarisieren sich mit Menschen in der Ukraine
- Mahnwache für die Ukraine am Samstag auf dem Marienplatz Friedberg
- Corona-Demos in Landsberg: Bündnis will Solidarität für Ukraine zeigen
- Die Mahnwache im Video: Ulmer und Neu-Ulmer zeigen Solidarität mit Ukraine
- Solidarität für Ukraine: Parteiübergreifende Demo am Freitag in Nördlingen
Wie die Ukraine-Krise Militärstandorte und Wirtschaft in der Region betrifft
Von den Privatpersonen zur Wirtschaft und dem Militär: Zahlreiche Unternehmen in der Region pflegen Kontakt in die Ukraine - ebenso wie nach Russland. Da verwundert es nicht, dass Firmenchefs mit großer Sorge auf den Krieg und die wachsende Eskalation blicken. Wir haben unter anderem mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft aus dem Landkreis Günzburg, dem Unterallgäu und dem Kreis Neu-Ulm gesprochen, wo bis vor kurzem noch die Produktion des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik geplant war.
Vor einer großen Herausforderung stehen aktuell insbesondere die Nato-Stützpunkte in Deutschland, aus denen einige in der Region liegen. Mehr über den Einsatz der Eurofighter aus Neuburg, die Gefahren für die Soldaten und die Aufgaben des Ulmer Nato-Standorts erfahren Sie in den verlinkten Artikeln. (AZ)
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